In den letzten Jahren rutschte die Solarindustrie vielfach in die roten Zahlen. Die zunächst massive Förderung regenerativer Energien war im Zuge der Weiterentwicklung der Energiewende ein Stück weit zurückgefahren worden. Entsprechend blieben auf dem deutschen Markt Aufträge für die Installation von Photovoltaikanlagen aus. Jetzt jedoch scheint die Branche wieder auf einem guten Weg zu sein.
Die internationale Nachfrage steigt
Während in Deutschland von Seiten der Bundesregierung noch darum gerungen wird, werden andernorts in der Welt Fakten geschaffen. Vor allem in Asien, insbesondere in China und Japan, steigt derzeit die Nachfrage nach Solarmodulen. Dies ist nicht zuletzt eine Folge des sich verschärfenden Konkurrenzkampfs um fossile Energieträger wie Öl, Erdgas und Kohle. Außerdem macht sich gerade in China der erhöhte Energieverbrauch in den großen Städten des Reichs der Mitte in Form von starken Belastungen der Atemluft bemerkbar. Das dagegen etwas getan werden muss, kann man überall nachlesen (unter anderem hier). Auch in den Vereinigten Staaten schnellen die Verkaufszahlen von Photovoltaikanlagen aufgrund der sich verteuernden Preise für Benzin und elektrische Energie nach oben. Volle Auftragsbücher der Solarunternehmen deuten an, dass es sich hierbei um einen durchaus nachhaltigen Trend handeln könnte.
Auch Deutschland profitiert vom erneuten Solar-Boom
Diese Entwicklungen zeigen Einflüsse auch auf dem deutschen Markt. Firmen wie das Blaubeurener Unternehmen Centrotherm profitieren von der deutlich verbesserten Auftragslage. Bis vor wenigen Jahren war Centrotherm Weltmarktführer in Sachen Produktionsanlagen für Solarmodul-Hersteller. Die zwischenzeitliche Krise führte beim baden-württembergischen Unternehmen zu schmerzhaften wirtschaftlichen Einschnitten. Im ersten Quartal dieses Jahres konnten dagegen Aufträge in Höhe von 30 Millionen Euro vor allem aus Taiwan verbucht werden. Ähnlich geht es anderen Herstellern, die im letzten Quartal des Vorjahres zum Teil höhere Umsätze erzielten als in den drei Quartalen zuvor zusammengerechnet.
Im Bereich Cleantech liegt der Schlüssel
Das derzeitige Anziehen der Verkaufszahlen dürfte Auswirkungen bis 2015 haben. Ein erneuter starker Einbruch ist auch danach nicht zu fürchten. Denn die Preise für Energie steigen weltweit in immer neue Höhen und die weitere Verknappung der Vorkommen an Öl und Erdgas wird den Aufwärtstrend bei den erneuerbaren Energien weiter verstärken. Die bisherige Zurückhaltung in Sachen Expansion und Neueinstellungen dürften die betroffenen Unternehmen daher in naher Zukunft aufgeben, um dem Auftragsplus gerecht zu werden.
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