Glücksspiel hat eine besondere Wirkung auf Kinder und Jugendliche. Das Suchtpotenzial ist für unter 18-jährige besonders hoch. Daher ist auch das Glücksspiel erst ab 18 Jahren erlaubt, da Jugendliche oftmals risikobereiter sind als Erwachsene. Sie dürfen weder Spielhallen noch Spielbanken betreten oder an öffentlichen Lotterien, Sportwetten oder beispielsweise Poker teilnehmen – auch nicht mit der Erlaubnis oder Vollmacht der Eltern.
Hohes Suchtpotenzial
Nach einer Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahre 2009 hat jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren bereits mindestens einmal an einem Glücksspiel teilgenommen, obwohl es gesetzlich verboten ist. Beim Glücksspiel erleben Kinder und Jugendliche noch stärker einen „Kick“ als erwachsene Spieler. Daher stellen Glücksspiele aller Art ein besonders hohes Suchtpotenzial dar. Jungen Menschen fehlt oft noch der Weitblick für die Gefahren und die Risiken, die durch das Glücksspiel entstehen können. Vor allem Glücksspiele im Internet sind besonders verlockend, da die meisten Kinder und Jugendlichen in diesem Alter bereits technisch erfahren sind und die Glücksspielangebote im Internet besonders simpel gehalten sind. Was mit einem kleinen Gewinn bei einem Online-Glücksspiel beginnt, kann innerhalb kürzester Zeit zu einer lebenslangen Verschuldung führen. Davor müssen Jugendliche geschützt werden, weshalb der neue Glücksspielstaatsvertrag das staatliche Glücksspielmonopol konsequent am Jugendschutz und der Suchtprävention ausrichtet.
Aufklären statt verteufeln
Egal ob Alkohol, Zigaretten oder eben Glücksspiele – rigorose Verbote machen solche Dinge für Kinder und Jugendliche oftmals noch wesentlich Interessanter. Trotzdem sind staatliche Verbote sinnvoll und richtig. Für deren Einhaltung und Kontrolle sind aber vor allem die Eltern verantwortlich. Die Verteufelung von Glücksspielen bringt allerdings wenig und steigert die Versuchung in den meisten Fällen nur noch mehr. Besser ist es daher, dass Eltern ihre Kinder über die gesetzliche Lage sowie die besonderen (Sucht-)Gefahren und Risiken ausführlich aufklären und frühzeitig dafür sensibilisieren. Dazu gehört auch, dass sich Eltern und Erziehungsberechtigte ausführlich über die Gefahren von Glücksspielen im Internet informieren. Informationsmaterial dazu gibt es auf den Seiten der BZgA. Darüber hinaus gibt es auch mehr Infos z.B. unter www.lotterie-info.de und bei den Lotterieeinnahmen wie etwa SKL Boesche. Die BZgA empfiehlt außerdem Jugendliche, die sich an einem Glücksspiel beteiligen wollen, gezielt anzusprechen und Kindern grundsätzlich den Zugang zu Glücksspielangeboten im Internet durch spezielle Filterprogramme zu verwehren.
Prävention der Schuldenfalle
Eine ständige Kontrolle rund um die Uhr wird keiner leisten können. Daher sind Prävention und gezielte Aufklärung der erste Schritt, um zu verhindern, dass Kinder in die Schuldenfalle durch Glücksspiele im Internet tappen. Je mehr Kinder und Jugendliche aber auch deren Eltern über die Gefahren des Glücksspiels im Internet wissen, desto besser können sie sich schützen. Durch umfangreiches Wissen erlernen Kinder und Jugendlich langsam, Schritt für Schritt den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und seinen Verlockungen.
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