Union will volle Stadien – Geisterspiele «elementar negativ»

Berlin – Der 1. FC Union Berlin will sich in der Diskussion um eine Rückkehr von Fans in die Stadien der Fußball-Bundesliga nicht mit einer Zwischenlösung zufrieden geben.

«Wir wollen nicht darauf hinaus, vor 5000 Zuschauern, sondern vor 22.000 Zuschauer zu spielen. In dieser Richtung wollen wir denken. Wir wollen nicht mit dem Ziel einer reduzierten Lösung in den Prozess gehen», sagte Medienchef und Stadionsprecher Christian Arbeit bei einer Pressekonferenz der Eisernen am Sonntag.

Geschäftsführer Oliver Ruhnert warnte andere Vereine davor, die Situation mit Geisterspielen wegen der Corona-Krise zu akzeptieren. «Niemand darf sich darin verlieben, ohne Zuschauer zu spielen, weil es vielleicht einfacher zu organisieren ist», sagte er. Laut Arbeit müsse die «Denkrichtung» der Bundesliga sein, wie man es schaffe, mit der Erfassung von Personaldaten und Rückverfolgungsmöglichkeiten «die Stadien zu 100 Prozent» zu füllen.

Union-Präsident Dirk Zingler hatte in seinem Grußwort im Stadionheft zur Partie gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) am Samstag bereits deutliche Worte gefunden. «Ich wünsche mir für den Start der neuen Saison klare und verständliche Regeln für die Wiederzulassung von Menschen zu Großveranstaltungen ohne Abstandsregeln», erklärte er.

Union Berlin pflegt eine besonders intensive Bindung zu seinen Fans. Auch am Samstag feierten mehr als 100 Anhänger trotz Corona-Regeln ihr Team während und nach dem Spiel an einem Stadionzaun. «Wenn wir 34 Spieletage ohne Fans absolvieren müssten, wäre das definitiv für einen Verein wie unsereren elementar negativ», sagte Ruhnert.

© dpa-infocom, dpa:200628-99-593242/2


(dpa)

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