Bergamo – Fußball-Profi Robin Gosens hat in seiner Wahlheimat Bergamo «immer noch das Gefühl, dass man draußen in einer kranken Stadt unterwegs ist».
Er hoffe aber, dass man das Schlimmste hinter sich habe, wie der Verteidiger des italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo dem Streamingdienst DAZN sagte.
Zwiespältig blickt Gosens immer noch auf das Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Valencia zurück. «Das Heimspiel gegen Valencia war für uns ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, aber auch gleichzeitig eine Art Albtraum, weil sich vielleicht viele Fans gegenseitig mit dem Virus angesteckt haben. Es ist eine komplett absurde Vorstellung, dass Glück und Horror so nah beieinander liegen», sagte Gosens. Bergamo gehört zu den am schlimmsten betroffenen Städten in Italien während der Coronavirus-Pandemie.
Vor der Zwangspause galt Gosens als Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft. Das Ziel hat er nicht aus den Augen verloren. «Jetzt habe ich ein Jahr mehr Zeit, um mich zu beweisen und an das Niveau der Nationalmannschaft heranzuwachsen», sagte Gosens.
Betroffen macht ihn die Situation bei seinem Lieblingsclub. «Das Schalker Herz blutet. Nicht nur, was auf dem Platz abgeht, das sehr tragisch und zum Teil echt traurig ist. Man hat das Gefühl, dass Schalke immer wieder in negativen Schlagzeilen steht durch das, was rund um den Verein passiert», betonte der 25-Jährige.
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(dpa)