Newcastle – Die Posse um den geplanten Besitzerwechsel beim englischen Fußballclub Newcastle United könnte eine neue Wende nehmen.
Nach britischen Medienberichten hat der US-Geschäftsmann Henry Mauriss 350 Millionen Pfund (ca. 390 Millionen Euro) für die Übernahme der Magpies geboten. Mauriss will demnach noch vor Beginn der nächsten Saison die Kontrolle übernehmen. Das berichten die Zeitung «Daily Mail» und der britische Sender Sky Sports News.
Ob Mauriss mit dem Vorstoß Erfolg hat, hängt auch davon ab, wie die Premier League ein umstrittenes Angebot bewertet, das ein Konsortium mit saudischer Beteiligung im April abgegeben hatte. Der öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens soll 80 Prozent am Konsortium halten und wäre somit Mehrheitseigner des Vereins. Einflussreichster Mann des Fonds ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt werden.
Zudem hatte der katarische Fernsehsender BeIN Sports die Premier League in einem Brief vor dem Deal mit den Saudis gewarnt. BeIN Sports ist TV-Rechteinhaber der Premier League in der arabischen Welt und wirft Saudi-Arabien vor, diese Rechte mit einem saudischen Piratensender zu verletzen. Newcastles potenzieller Käufer sei derjenige, der die kommerziellen Rechte der Premier League drei Jahre lang gestohlen habe und dies weiterhin tue, hieß es in dem Schreiben von BeIN Sports. Am 16. Juni bestätigte die Welthandelsorganisation (WTO) in einem Bericht, «prominente saudische Staatsangehörige» würden illegale Sendungen des Piratennetzwerks beoutQ fördern.
Die Saudis hatten sich mit dem bisherigen Newcastler-Eigentümer Mike Ashley auf eine Summe von rund 300 Millionen Pfund geeinigt. Warum Mauriss den Betrag überboten hat, war zunächst unklar.
(dpa)