Berlin (dpa) – Olympiasieger Tommie Smith, dessen Black-Power-Geste von 1968 zum Symbol des Protests im Sport gegen Rassismus wurde, begrüßt die Solidaritätsbekundungen aus der Fußball-Bundesliga nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd.
«Es freut mich sehr, das zu hören», sagte Smith (76) der «Bild am Sonntag» zu den Protesten aus der vergangenen Woche von Jadon Sancho und Achraf Hakimi (Borussia Dortmund) sowie Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach). An diesem Wochenende kam es auf den Plätzen erneut zu ähnlichen Aktionen, unter anderem in Dortmund und Leverkusen.
«Sie haben offenbar verstanden, dass George Floyd auch sie repräsentiert. Er repräsentiert ein System, das Hilfe benötigt», sagte der einstige Weltklasse-Leichtathlet. «Ein globales System der Liebe und der Solidarität, das auch von politischen Führern bedroht wird. Es braucht viele Menschen, um dieses System zu schützen und zu stärken. Und um jene zu stürzen, die es vergiften wollen.»
Smith hatte am 16. Oktober 1968 bei der Siegerehrung zum 200-Meter-Rennen der Olympischen Spiele in Mexiko zusammen mit seinem drittplatzierten Landsmann John Carlos (75) die behandschuhte Faust in den Himmel gereckt. Die Geste zählt zu den markantesten Symbolen der Sportgeschichte.
(dpa)