Rom – Der Trainer des italienischen Fußballclubs Atalanta Bergamo, Gian Piero Gasperini, hat in der Corona-Krise um sein Leben gebangt.
Vor und nach dem Champions-League-Achtelfinale am 10. März gegen Valencia habe er sich sehr schlecht gefühlt. «Ich hatte kein Fieber, aber ich fühlte mich zerschlagen, als hätte ich 40 Grad», sagte Gasperini der Zeitung «Gazzetta dello Sport».
«Alle zwei Minuten fuhr ein Krankenwagen vorbei, in der Nähe gibt es ein Krankenhaus. Es schien wie im Krieg. Nachts dachte ich, was passiert mit mir? Ich kann jetzt nicht sterben, ich habe noch so viel zu tun.» Später habe ein Test bestätigt, dass er sich mit Corona infiziert hatte.
Bergamo war in der Pandemie der Hotspots Italiens. Hier starben so viele Menschen, dass die Leichen mit Armeelastern fortgebracht werden mussten. Das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League von Atalanta gegen den FC Valencia am 19. Februar gilt als einer der Treiber für die verheerende Ausbreitung der Krankheit in Norditalien. Bei dem italienischen Club spielt auch der deutsche Profi Robin Gosens.
Gasperini erzählte, er habe vor zehn Tagen einen Test gemacht. «Ich habe Antikörper, aber das heißt nicht, dass ich immun bin.» Der Fußballclub könnte der Stadt beim Neustart helfen. «Es braucht Zeit für Spaß und Freude auf den Plätzen», sagte der Trainer. Aber die Leute aus Bergamo seien wie « Glut unter der Asche». «Langsam aber sicher wird alles wieder so sein wie vorher.»
Er rechnet mit einem riesigen Motivationsschub für die Champions League. «Die Stadt verdient eine außergewöhnliche Freude.» Ob er mit einem Sieg in der Königsklasse rechnet? «Wir werden die Champions League nicht gewinnen. Aber das ist nicht sicher.»
Die Serie A will derweil zum Neustart nach der Corona-Pause am 20. und 21. Juni zunächst vier Ende Februar ausgefallene Partien nachholen. So soll Atalanta Bergamo gegen Sassuolo antreten, Inter Mailand soll gegen Sampdoria Genua spielen.
(dpa)