Frankfurt/Main – Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter will die körpernahen Jubelszenen in den Geisterspielen der Fußball-Bundesliga nicht verurteilen.
«Ich finde das alles immer noch im Rahmen. Man sollte da nicht zu kritisch sein. Man muss sich nicht in den Armen liegen, aber wenn man sich freut, finde ich das legitim», sagte der Österreicher. Entgegen den Empfehlungen der Deutschen Fußball Liga hat es zuletzt immer wieder Spieler gegeben, die sich nach einem Tor umarmen.
Das DFL-Konzept war allerdings zu Beginn der Coronavirus-Krise entstanden, mittlerweile gibt es in Deutschland in vielen gesellschaftlichen Bereichen zahlreiche Lockerungen. Beim Auftakt der Spiele ohne Zuschauer im Profifußball hatten vor allem die Profis von Hertha BSC die Treffer beim 3:0-Sieg in Hoffenheim ohne den nötigen Sicherheitsabstand gefeiert und waren dafür kritisiert worden.
Die DFL empfiehlt nur Ellbogen- oder Fußkontakt. Immer häufiger jedoch gibt es beim Jubel engen Körperkontakt. Dies geschah auch beim Zweitliga-Spitzenspiel VfB Stuttgart gegen Hamburger SV, als die Schwaben einen späten 3:2-Sieg feierten. Nach Meinung von Chefcoach Alfred Schreuder von der TSG 1899 Hoffenheim versucht «jeder, sich daran zu halten. Und wenn es anders passiert, sollte man die Jungs darauf ansprechen.»
DFL-Boss Christian Seifert hatte vergangene Woche gemahnt: «Was wir jetzt nicht brauchen, sind die ersten Stimmen aus der Liga nach dem Motto: Ach, da darf man nicht spießig sein, da muss man doch mal drüber hinwegsehen.» Er forderte mit Nachdruck: «Ich gehe davon aus, dass sich am nächsten Wochenende alle an die Empfehlung halten, auf die Nähe beim Jubeln zu verzichten.»
(dpa)