Berlin – Der zehnmalige deutsche Volleyball-Meister Berlin Volleys hat seine Pläne, von der Saison 2021/22 an möglicherweise in Polens PlusLiga mitspielen zu wollen, schnell relativiert.
«Das sind im Moment doch nur Gedankenspiele», sagte Geschäftsführer Matthias Klee der Deutschen Presse Agentur. «Wir arbeiten weder gegen die Bundesliga noch ist es unser Ziel, die Liga kaputt zu machen», sagte Klee. Für die kommende Saison hat der Verein einen Lizenzantrag zur Teilnahme am Bundesliga-Spielbetrieb eingereicht.
Die BR Volleys hatten am Vortag für Aufsehen gesorgt, nachdem sie auch Kontakt zum polnischen Volleyball-Verband aufgenommen hatten, um künftig eventuell in Polen mitzumischen. Die Liga gilt als deutlich leistungsstärker als die Bundesliga. «Uns geht es gar nicht so sehr um die sportliche Dominanz. Vielmehr treiben uns die Gedanken, unser Niveau insgesamt weiter steigern oder wenigstens halten zu wollen und in einem attraktiven Umfeld wachsen zu können», sagte Klee. Das sei derzeit in der Bundesliga nicht möglich.
Die Volleyball-Bundesliga hatte auf die von Manager Kaweh Niroomand geäußerten Bestrebungen der BR Volleys mit Unverständnis reagiert. Der Vorsitzende Michael Evers rügte das Verhalten des Vereins als «unsolidarisch». Diese Kritik kontert Klee direkt: «Ich glaube, die BR Volleys haben in der Vergangenheit sehr viel zur Entwicklung des Volleyballs in Deutschland beigetragen.»
Auch einer Diskussion um eine neu zu gründende Volleyball-Europaliga stehen die BR Volleys aufgeschlossen gegenüber. «Das kann auch eine Option sein», sagte Klee: «Auch darüber sollte man offen sprechen.»
(dpa)