München – Athletensprecher Max Hartung hat den Neustart der Fußball-Bundesliga mit gemischten Gefühlen erlebt.
«Ich glaube, wie in der gesamten Bevölkerung, war die Stimmung auch bei den Athleten ziemlich gemischt. Viele Sportler haben sich heftig gegen die Saisonfortsetzung der Bundesliga ausgesprochen, und das kann ich auch verstehen», sagte der viermalige Fecht-Europameister in einem Interview des «Münchner Merkur» und der «TZ» .
Der Gründungspräsident von Athleten Deutschland e.V. ist froh, dass er nicht so einen Druck wie die Fußballer verspürt. «Neven Subotic hat in einem Interview ziemlich deutlich gesagt, dass er sich mehr Mitspracherecht wünscht. Dafür kämpft Athleten Deutschland, und das wäre auch für den Fußball ein sinnvoller Schritt», sagte Hartung und bestärkte Profis wie Subotic vom 1. FC Union Berlin in ihrer Auffassung.
Als das Internationale Olympische Komitee (IOC) noch rätselte, ob die Spiele verschoben werden sollen, schloss Hartung eine persönliche Teilnahme 2020 kategorisch aus. «Ich hatte das Gefühl, dass das IOC sehr bemüht war, den Anschein zu erwecken, dass es einen Austausch mit den Athleten gibt. Es gab zwar eine Telefonkonferenz mit Athletenvertretern aus aller Welt, die wirklich wichtigen Fragen wurden dabei häufig aber leider nicht geklärt», unterstrich er.
«Ich hätte mir gewünscht, dass das IOC mit offenen Karten gespielt hätte, was mögliche Szenarien und deren Konsequenzen angeht», kritisierte er und begründete: «Wir wurden sehr lange im Ungewissen gelassen. Wir hatten dadurch keine echte Chance auf Mitsprache, was den neuen Termin oder auch die Qualifikationsprozesse angeht.»
(dpa)