Köln – Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz blickt dem Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga mit großer Sorge und Skepsis entgegen.
«Das Ganze kann auch gewaltig schiefgehen», sagte Schulz in einem Interview des «Kölner Stadt-Anzeiger». Als Fußballfan freue er sich, wenn der Ball wieder rolle. «Doch auf der anderen Seite muss ich auch die verschiedenen Risiken betrachten. Und die medizinischen gibt es definitiv», sagte der 64-Jährige.
Bei vielen Menschen, gab Schulz zu bedenken, könnte es zudem «so rüberkommen, dass die Bundesliga privilegiert ist, während der überwiegende Teil der Gesellschaft derzeit auf vieles verzichten und so viel schultern muss». Die Quarantäne nach zwei Corona-Fällen bei Dynamo Dresden zeige, «welch dünnes Eis man da betritt».
Wenn das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball Liga funktioniere, wäre das nach Meinung des SPD-Politikers «großartig». Wenn es aber schiefgehe, sagte Schulz, «dann wäre einer der größten und wirtschaftlich stärksten Sportverbände der Welt mit diesem Ansatz gescheitert. Und das hätte dann auch große politische und sportpolitische Auswirkungen.» Der Spielbetrieb der 1. und 2. Fußball-Bundesliga soll vom 16. Mai an wieder starten.
(dpa)