Herber fordert: Spieler mehr einbeziehen

Berlin – Der frühere Basketball-Profi Johannes Herber hat eine stärkere Einbeziehung der Sportler in die Pläne des Fußballs und Basketballs zur Saisonfortsetzung gefordert.

«Das kommt mir deutlich zu kurz. Dabei wäre es auch in der Argumentation nach außen sinnvoller, wenn hier geschlossen aufgetreten würde», sagte Herber, der Geschäftsführer der Sportler-Vereinigung Athleten Deutschland e.V. ist, der Deutschen Presse-Agentur.

Sowohl im Fußball als auch im Basketball hatten sich zuletzt Profis zu Wort gemeldet, die sich nicht ausreichend in die Pläne der Ligen eingebunden fühlten. Laut Herber liegt das im Basketball vor allem auch an einer fehlenden Spielergewerkschaft. «Aus den Gesprächen mit Spielern bekomme ich mit, dass die Clubs die Profis unterschiedlich informieren. Da wäre eine starke Vertretung der Spielerseite schon wünschenswert», sagte der 37-Jährige, der zu seiner aktiven Zeit dem Vorstand der Spielergewerkschaft SP.IN angehörte. Diese besteht aber nur noch auf dem Papier.

Das Beispiel NBA zeige, welchen Einfluss eine starke Gewerkschaft haben könne. Dort verhandeln Liga und Spieler fast auf Augenhöhe. «Die Prozesse dauern dadurch vielleicht etwas länger, die Ergebnisse haben dann aber eine große Akzeptanz», sagte Herber.

Die Basketball-Bundesliga will ihre Saison ab Anfang Juni mit einem Zehner-Turnier ohne Zuschauer in München fortsetzen, wenn die Politik dafür ihre Zustimmung gibt. Ob er selbst daran teilnehmen würde, wenn er noch aktiv wäre, sei schwer zu sagen, meinte Herber. «Da spielen bei den Profis viele Faktoren rein. Wie sieht es finanziell aus? Habe ich eine Person, die zur Risikogruppe gehört, in meinem Umfeld? Wie sieht meine Vertragssituation aus? Wie fühle ich mich körperlich?» Auch deshalb seien Informationen für die Spieler so wichtig.


(dpa)

(dpa)