München – Präsident Franz Reindl kann die Folgen der Coronavirus-Krise und die abgesagte Weltmeisterschaft für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) noch verschmerzen.
Reindl warnt aber vor schlimmeren Konsequenzen, sollte die Pandemie Auswirkungen bis ins neue Jahr haben. «Wir sind bislang mit einem blauen Auge davongekommen», sagte Reindl der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn das aber bis in die neue Saison geht, wird es schwierig.»
Am Freitag hätte eigentlich in der Schweiz die WM beginnen sollen. Wegen der Coronavirus-Krise wurde diese abgesagt. Auch die DEB-Vorbereitungsspiele wurden gestrichen und ins nächste Jahr verschoben. Ob dies auch Auswirkungen auf den TV-Vertrag des DEB mit Sport1 und MagentaSport hat, ist laut Reindl noch unklar. Für die dazu noch anstehenden Gespräche kündigte der 65-Jährige «partnerschaftliche Regelungen» an.
DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel hatte den Einnahmenverlust des Verbandes zuletzt auf einen «sechsstelligen Betrag» beziffert. Reindl betonte, dass dem auch deutlich weniger Ausgaben gegenüber stünden. «Natürlich machen wir ein Minus, aber das nehmen wir hin», meinte Reindl. Problematischer könnte es werden, wenn die Clubs als DEB-Mitglieder zur neuen Saison ihre Beiträge nicht bezahlen könnten.
Wichtig ist für den DEB vor allem auch, den für Anfang November geplanten Deutschland Cup in Krefeld durchführen zu können. «Das wäre sonst übel», sagte Schaidnagel der dpa. Auch sportlich hätte dies Folgen. Sollte das traditionelle Turnier des DEB ebenfalls abgesagt werden, stünden vor den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking regulär nur noch die WM 2021 in Lettland und Belarus sowie der Deutschland Cup im kommenden Jahr an. «Das System müssen wir jetzt stramm durchorganisieren», sagte Schaidnagel, der durch die WM-Absage vorzeitig mit Bundestrainer Toni Söderholm in die Olympia-Vorbereitung eingestiegen ist.
(dpa)