Berlin – Auch nach dem Video von Hertha-Profi Salomon Kalou hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) keinen Zweifel am Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL).
«Das grundsätzliche Konzept macht Sinn und kann auch Vorbild sein im übrigen für andere Profisport-Bereiche. Aber dann muss es auch gelebt werden», sagte der Politiker im Deutschlandfunk.
Deswegen sei es wichtig gewesen, dass der Berliner Verein nach diesem Video auch Konsequenzen gezogen hat. «Und ich hoffe, dass jetzt alle verstanden haben, dass es hier um etwas geht», meinte Spahn weiter.
Kalou hatte am Vortag über Facebook ein Video veröffentlicht. Dies zeigte unter anderen, wie bei seinem Mitspieler Jordan Torunarigha eine Probe für einen Corona-Test genommen wird. Zudem hatte der 34-Jährige Gespräche in der Umkleidekabine unter anderem mit Teamkollege Vedad Ibisevic aufgenommen. Während der Video-Sequenz gab Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand und verstieß damit gegen die von der DFL in ihrem Konzept gemachten Vorgaben. Kalou wurde noch am Montag von Hertha BSC suspendiert.
Am 6. Mai soll bei einer Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten entschieden, ob und – wenn ja – wann die Bundesliga und die 2. Bundesliga trotz der Corona-Pandemie ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen darf. Dafür hat die DFL ein Hygienekonzept mit Serientests bei allen 36 Profiteams ausgearbeitet, das unter anderen von Spahns Ministerium und vom Arbeitsministerium begutachtet worden ist.
Spahn bezeichnete die Bundesliga auch als «Exportschlager». Es sei klar, dass die Tests zunächst für das Gesundheitswesen verwendet werden. Und wenn dann noch etwas ginge, könne auch in der Bundesliga getestet werden. «Dann glaube ich, macht es Sinn im Profisport, Schritt für Schritt in einem neuen Alltag zu kommen. Aber der muss auch gelebt werden.» Das müssten die Vereine garantieren können.
(dpa)