Berlin würde Hertha und Union Geisterspiele genehmigen

Berlin – Berlins Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) sieht für Hertha BSC und den 1. FC Union gute Voraussetzungen, um nach einer entsprechenden politischen Entscheidung die Saison fortzusetzen. «Wir haben zwei Bundesligisten in der Stadt.

Hertha BSC spielt im landeseigenen Olympiastadion. Union Berlin im eigenen Stadion an der Alten Försterei. Beiden würden wir Geisterspiele genehmigen, wenn alle Vorgaben des Infektionsschutzes eingehalten werden», sagte Geisel am Donnerstag dem «Spiegel».

Die Chancen, dass im Mai trotz der Corona-Pandemie in den leeren Stadien der Fußball-Bundesliga wieder gespielt wird, sind nach dem Grünen Licht durch das Bundesarbeitsministerium und die Sportministerkonferenz (SMK) gestiegen. Die Deutsche Fußball Liga hat ein Konzept für die Austragung der restlichen neun Spieltage vorgelegt. «Der Schutz der Spieler und Betreuer muss gewährleistet sein. Wenn das alles gesichert ist, kann ich mir Geisterspiele vorstellen», erklärte Geisel.

Eine Entscheidung über einen Neustart mit Spielen ohne Zuschauer in der Bundesliga dürfte es aber frühestens erst in der kommenden Woche geben. Davon geht Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) aus. Er sprach am Donnerstag noch vor einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise im Sender n-tv von einem «sensiblen Thema».

Indes hob Werder Bremens Präsident Hubertus Hess-Grunewald die Wichtigkeit einer möglichen Saisonfortsetzung mit Spielen ohne Stadionzuschauer für seinen Club erneut hervor. In einer Videokonferenz mit dem Dachverband der Bremen-Fanclubs und dem Fan-Projekt habe er erklärt, dass «man Werder schon sehr wenig wohlgesonnen sein muss, wenn man auf Bundesligaspiele ohne Zuschauer verzichten will unter der Gefahr, dass es Werder womöglich Weihnachten nicht mehr in der Bundesliga gibt», wird der 59-Jährige im «Weser-Kurier» zitiert.

«Unser Drohszenario ist das Zusammenkommen vom Wegfall fest eingeplanter Einnahmen und der Erstattung bereits vereinnahmter Gelder. Diese Summe könnte Werder nicht verkraften», sagte Hess-Grunewald. «Wenn auf einmal 25 Millionen Euro allein schon für diese Saison bis Juni fehlen, dann können wir das nicht einfach so kompensieren. Im Worst Case Szenario würde ein Drittel des Gesamtumsatzes wegbrechen. Das würde jedes Unternehmen in Schwierigkeiten bringen.» Die Bundesliga-Spielzeit ist derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen.


(dpa)

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