Berlin – Es ist das Zeichen, auf das Fußball-Fans und Clubs gleichermaßen gewartet haben. Am 9. Mai könnte die Bundesliga nach fast zwei Monaten Corona-Auszeit ihre Saison fortsetzen.
Dieses Datum brachten die Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) am Montag in der Live-Sendung der «Bild» ins Gespräch, auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verschließt sich offenbar dem Wiederbeginn nicht und spricht von einem «Stück Normalität, wenn auch im leeren Stadion».
Die Clubs der 1. und 2. Bundesliga dürften aufatmen. Schließlich drohen bei einem Saisonabbruch der Verlust von TV- und Sponsorengeldern. Laut «Kicker» würde das 13 Clubs derart in eine finanzielle Schieflage bringen, dass gar die Insolvenz droht. Kein Wunder, dass die Liga einen Saisonabbruch wie in anderen Sportarten unbedingt abwenden will. Es sind aber einige Fragen zu klären:
TERMINE: Bis Ende Juni stehen ab dem 9. Mai acht Wochenenden zur Verfügung. Insgesamt sind noch neun Spieltage auszutragen. Mindestens eine Runde müsste unter der Woche gespielt werden. Vermutlich sogar zwei, soll das Pokalfinale auch noch an einem Wochenende stattfinden. Dazu stehen noch das Nachholspiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt sowie die Halbfinal-Partien im Pokal an. Offen ist auch, wie es im Europapokal weitergeht. In Bayern München, RB Leipzig (beide Champions League), Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt (alle Europa League) sind immerhin noch fünf deutsche Clubs vertreten.
TESTS: Im Gespräch ist, dass die Bundesliga-Spieler regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Die DFL erwägt offenbar Spieler, Trainer und Mitglieder der Funktions-Teams alle drei Tage mit einem Schnelltest auf Corona zu testen, um die Sicherheit bei den möglichen Geisterspielen zu garantieren. Bis zum Saisonende würden so wohl etwa 20.000 Tests fällig. Schalkes Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies hat bereits angeboten, in seinem Firmenlabor Corona-Tests durchführen zu lassen.
PERSONAL: Bei der Austragung der Geisterspiele müsste das Aufgebot an Sicherheitsleuten, Journalisten und Vereinsangehörigen auf ein Minimum reduziert werden. Auch wären strenge hygienische Auflagen im Stadion einzuhalten.
FANS: Vorfälle wie beim Geisterspiel zwischen Gladbach und Köln vor der Corona-Zwangspause, als mehrere hundert Zuschauer vor dem Stadion ihre Mannschaft unterstützten, wären absolut tabu. Auch diesbezüglich müssten Clubs Vorkehrungen treffen.
(dpa)