Paris – Bei den Prêt-à-Porter-Schauen in Paris blinkten feministische Botschaften über dem Laufsteg des Modehauses Christian Dior – wie riesige Leuchtreklamen.
«When Women Strike The World Stops» stand da beispielsweise oder «Patriarchy = CO2». Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri hatte für die Installation die feministische Aktivistin Claire Fontaine beauftragt, die mit ihren Leuchtphrasen aufzeigen will, wie sehr die Welt von einer maskulinen Sichtweise geprägt sei.
«Ich finde diese Botschaften fabelhaft», sagte Schauspielerin Andie MacDowell, die sich unter den Gästen befand. «In Amerika haben wir bisher immer noch keinen weiblichen Präsidenten gehabt und das ist eine Schande. Es ist gut, wenn sich die Dinge ändern.»
Chiuri machte ihre feministischen Botschaften auch in den Entwürfen deutlich, die von maskulinen Elementen geprägt waren. Eröffnet wurde die Show von einem schwarzen, schmal geschnittenen Anzug, den Model Ruth Bell mit raspelkurzen Haaren und kurzem Schlips trug. Danach folgten Pullunder über weißen Hemden und weiten Anzughosen, zweireihige Blazer und große Karomuster.
In ihren Shownotizen spielte die italienische Designerin auch auf den neuartigen Coronavirus an und gedachte ihres Teams in Asien und Italien. Die Pariser Fashion Week nimmt bisher trotz der weltweiten Infektionen ihren gewohnten Lauf, dabei kam ein Teil der anwesenden Moderedakteure direkt aus Mailand. Nachdem Italien den ersten große Sars-CoV-2-Ausbruch in Europa gemeldet hatte, war die Mailänder Fashion Week am Sonntag unter chaotischen Umständen zu Ende gegangen. Zunächst wurden für die Schauen in Paris keine Vorsichtsmaßnahmen bekannt.
(dpa)