Berlin – Ohne ihren geschonten Star Georg Grozer haben die deutschen Volleyballer ihr letztes Vorrundenspiel in der Olympia-Qualifikation verloren, aber weiter viel Selbstvertrauen für das Halbfinale gesammelt.
Trotz zahlreicher Personalrochaden hatte die bereits für die Vorschlussrunde qualifizierte B-Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani beim 2:3 (34:32, 20:25, 25:19, 21:25, 12:15) Vize-Europameister Slowenien lange am Rand einer Niederlage.
Ohne Druck, aber mit viel Herz verpassten die Deutschen vor 2377 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle nur knapp ihren dritten Sieg nacheinander. Nach einem Ruhetag trifft der EM-Zweite von 2017 am 9. Januar (20.10 Uhr/Sport1) auf Frankreich, Serbien oder Bulgarien und ist nur noch zwei Siege vom Tokio-Ticket entfernt.
Vor dem Gruppenfinale der Deutschen drehte sich alles um die Frage: Wie geht es Grozers rechter Wade? Der wichtigste Angreifer des EM-Zweiten von 2017 hatte sich die Blessur im vorletzten Vorrundenspiel gegen Belgien zugezogen und musste vorzeitig ausgewechselt werden. Nach einer ärztlichen Untersuchung gab es am Dienstagnachmittag Entwarnung. «Bei Georg ist soweit alles in Ordnung. Er wird heute, wie auch andere Spieler, geschont und wir sind positiv gestimmt, dass er Donnerstag wieder auflaufen kann», erklärte Bundestrainer Giani.
Der Italiener konnte sich die Rotation erlauben, da sich seine Mannschaft schon vor dem Kräftemessen mit seinem früheren Team auch rechnerisch für das Halbfinale qualifiziert hatte. So rutschten Simon Hirsch für Grozer, Tobias Krick für Marcus Böhme und Ruben Schott für Denis Kaliberda in die Startformation. Grozer begleitete seine Teamkollegen noch in die Halle, ehe er das Duell später im Hotel weiter verfolgte.
Was der 35-Jährige zu sehen bekam, dürfte ihm auch gefallen haben. Deutschland spielte mit viel Mumm und Druck. Auf 18:13 setzten sich Gianis Männer ab, ehe sich der slowenische Block auf die Offensive des Gastgebers eingestellt hatte. Der Abschnitt nahm dann XXL-Ausmaße an. Nervenstark wehrten die Deutschen satte sieben Satzbälle ab, ehe Kapitän Lukas Kampa beim dritten eigenen Satzball die Entscheidung für sein Team herbeiführte.
Die Deutschen konnten ihr starkes Niveau aber erstmal nicht weiter halten, zumal auch die Slowenen im zweiten Durchgang im Angriff mehr Wucht erzeugten. Giani nutzte dann die Gelegenheit, um Außenangreifer Christian Fromm, Libero Markus Steuerwald und auch Kapitän Kampa großzügig zu schonen. Mit der leidenschaftlich auftretenden deutschen B-Mannschaft kam der EM-Zweite aber so gut wie gar nicht mehr zurecht. Gianis Männer holten sich trotz der ersten Turnierniederlage viel Zuversicht für das Halbfinale.
(dpa)