Lausanne – Andrea Gotzmann hat als Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur die internationalen Sportverbände dazu aufgefordert, die gegen Russland verhängten Strafen «anzuerkennen und ohne weiteren Verzug umzusetzen».
Ein Umdenken werde es nur geben, wenn eine systematische Manipulation dieser Größenordnung entsprechende Konsequenzen erfahre und klar werde, «dass der langjährige Betrug an den sauberen Athletinnen und Athleten in aller Welt inakzeptabel ist», fügte Gotzmann in der Nada-Mitteilung hinzu. «Die nun getroffene Entscheidung ist bereits der kleinste gemeinsame Nenner und darf nicht weiter verwässert werden.»
Die Wada hat Russland am 9. Dezember wegen der Manipulierung der Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für vier Jahre gesperrt und bestätigte damit die Empfehlungen der unabhängigen Prüfkommission CRC. Demnach wird die russische Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023 gesperrt. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler starten, wenn sie nicht in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind. Dies gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und 2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von Sportarten, die den Wada-Code unterschrieben haben, sowie sogenannten «Major Sport-Events».
(dpa)