Mehr als nur Show: DTM und Super GT messen sich in Japan

Fuji – Am kommenden Wochenende tragen das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) und die japanische Super GT zwei Rennen auf dem Fuji Speedway aus.

Nachdem die japanischen Boliden, die auf dem identischen Class 1-Reglement wie die 610 PS starken DTM-Turbos basieren, beim DTM-Finale in Hockenheim Anfang Oktober zu Gast waren, findet nun der Saisonabschluss in der Nähe von Tokio statt.

«Es ist ein Einladungsrennen. Wir wollen den Leuten eine schöne Show bieten», sagt DTM-Champion René Rast vor den beiden Läufen am Samstag und Sonntag (jeweils 6.30 Uhr/Sat 1). Doch gibt es auch noch weitere Ambitionen abseits des Showgedankens.

Wieso messen sich beide Rennserien?

Die DTM will sich stärker internationalisieren, um auch die Zukunft zu sichern. «Mir geht es darum, dass die Japaner, idealerweise in der Zukunft auch Amerikaner oder Australier sich treffen und unter einem gemeinsamen Reglement Rennen austragen», sagte DTM-Boss Gerhard Berger. Dem früheren Formel-1-Piloten schweben zwischen zwei und fünf Rennen pro Jahr vor. «Und dann kann der nächste Schritt erfolgen», meint der 60-Jährige zu einer möglichen neuen Serie mit mehreren Herstellern. Für Rast wäre eine internationale Serie neben der DTM «meine Traumvorstellung: Von April bis Oktober in der DTM, im Winter eine internationale Rennserie. Das wäre die Wunschvorstellung eines jeden Rennfahrers. Dann gäbe es keine Pause, und man ist auf schönen Rennstrecken unterwegs.»

Wie viele DTM-Fahrzeuge und Fahrer sind am Start?

Audi besetzt auf dem 4,56 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs vier Cockpits, BMW ist mit drei Fahrzeugen vertreten, Aston Martin hat aus Kostengründen auf den Trip nach Japan verzichtet. Neben Rast starten für die Marke mit den vier Ringen der ehemalige Champion Mike Rockenfeller und der Franzose Loic Duval. Als Gastfahrer haben die Ingolstädter den letzten Audi mit dem Japan-Spezialisten Benoit Treluyer besetzt. BMW stellt mit Marco Wittmann lediglich einen DTM-Stammfahrer. Daneben besetzen der ehemalige Formel 1-Pilot Kamui Kobayashi sowie der querschnittsgelähmte Alex Zanardi die beiden weiteren Fahrzeuge der Münchner.

Welcher Hersteller stellt größte Armada?

Lexus ist mit sechs Fahrzeugen am stärksten vertreten, bei Honda werden fünf Cockpits besetzt, Nissan stellt vier Fahrzeuge. Im Gegensatz zu den DTM-Boliden stellen die Japaner pro Fahrzeug zwei Fahrer – einer fährt am Samstag, der andere am Sonntag.

Welche Regeln werden angewendet?

Wie in der DTM gehen beide Rennen über jeweils 55 Minuten. Allerdings gibt es den in Japan üblichen fliegenden Start. Dagegen werden – für die Gastgeber ungewöhnlich – die Einheitsreifen von Hankook eingesetzt. Überholhilfen, die in der DTM üblich sind, dürfen auf dem früheren Formel 1-Kurs nicht eingesetzt werden.


(dpa)

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