Quartett will deutsche Siegesserie im EHF-Pokal fortsetzen

Frankfurt/Main – Zum Abschied vom EHF-Pokal wollen Deutschlands Handball-Clubs noch einmal jubeln.

Seit dem Triumph des VfL Gummersbach in der Premierensaison 1981/82 gab es im zweithöchsten Europacup-Wettbewerb nach der Champions League insgesamt 24 deutsche Siege – davon allein 15 in den vergangenen 16 Jahren. Diese imponierende Erfolgsserie wollen die Rhein-Neckar Löwen, die Füchse Berlin, der SC Magdeburg und die MT Melsungen bei der letzten Auflage vor der umfassenden Reform im Sommer 2020 fortsetzen.

Für das Bundesliga-Quartett beginnt die Titeljagd an diesem Wochenende mit den Hinspielen der 3. Qualifikationsrunde. Es folgen die Gruppenphase und das Viertelfinale, ehe beim Final Four im Mai kommenden Jahres letztmals in diesem Format der Cupsieger ermittelt wird. Danach führt die EHF die European Handball League ein.

Neben dem französischen Vertreter HBC Nantes haben sich die Füchse Berlin um die Ausrichtung der Endrunde beworben. Die Entscheidung fällt Ende November. «Das ist die Möglichkeit, einen Titel zu holen, und ich möchte mit meinen Spielern noch einmal einen Pokal gewinnen», sagte der am Saisonende scheidende Füchse-Trainer Velimir Petkovic zu den sportlichen Ambitionen der Berliner. Am meisten fürchtet er die Konkurrenz aus dem eigenen Land: «Die sind alle top. Und irgendwann musst du gegen die antreten.»

Doch zunächst gilt der Fokus beim zweimaligen Gewinner aus der Hauptstadt dem Auftakt am Samstag bei HK Malmö. «Bei Mannschaften aus einer Handball-Nation wie Schweden ist immer Qualität vorhanden», warnte Geschäftsführer Bob Hanning davor, den Gegner zu unterschätzen. «Dennoch haben wir die Pflicht, uns für die Gruppenphase zu qualifizieren.»

Ähnlich große Erwartungen gibt es bei den Rhein-Neckar Löwen. Nach sechs Jahren in der Königsklasse zählt für die Mannheimer nur der zweite Titelgewinn nach 2013. «Wir wollen den Pokal gewinnen», verkündete Star-Regisseur Andy Schmid. Die Auftakthürde SKA Minsk sollte für die Löwen locker zu überspringen sein.

Die Generalprobe für das Hinspiel am Sonntag gelang mit dem knappen 29:28-Sieg in der Bundesliga beim SC DHfK Leipzig allerdings nur mühevoll. Nationalspieler Jannik Kohlbacher, mit sechs Toren bester Werfer am Donnerstagabend, geht dennoch mit einem guten Gefühl in die beiden Ausscheidungsspiele gegen die Weißrussen: «Von den Charakteren her haben wir eine überragende Mannschaft. Jeder gibt immer einhundert Prozent. Das ist alles sehr professionell.»

Der SC Magdeburg, der den Cup bereits dreimal holte, bekommt es mit dem polnischen Vertreter Gornik Zabrze zu tun. Nachdem im Vorjahr die Gruppenphase verpasst wurde, soll es für den Traditionsclub in seiner 32. Europapokal-Saison wieder weit gehen. Trainer Bennet Wiegert überlässt daher nichts dem Zufall: «Ich habe viel Videomaterial von Zabrze.»

Große Vorfreude herrscht in Melsungen. Gegen Olympiakos Piräus kehren die Nordhessen am Samstag vor heimischer Kulisse nach 931 Tagen auf die internationale Bühne zurück. «Dafür hat die Mannschaft die gesamte vorige Saison gekämpft», sagte Nationalspieler Kai Häfner. «Ich hoffe, dass wir uns ein gutes Polster verschaffen können.»


(dpa)

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