Scharping sorgt sich um Radsport-Vereine

Frankfurt/Main – Präsident Rudolf Scharping sorgt sich um die Zukunft der Vereine im Bund Deutscher Radfahrer (BDR): «Wir müssen über Sport im öffentlichen Raum reden.»

«Wir haben ein Riesenproblem mit unseren Vereinen. Da ist die Sportpolitik gefragt», sagte der frühere SPD-Parteichef und Funktionär bei einem Medientermin in Frankfurt am Main. Scharping bezog sich dabei vor allem auf hohe Kosten und immer schwierigere Auflagen für Amateurrennen im Radsport.

Scharping forderte dazu auf, die Veranstaltungen in Zukunft «lebensnäher oder vereinsfreundlicher» zu organisieren. Fortschritte habe es in diesem Jahr bereits bei der Organisation von deutschen Meisterschaften gegeben. «Die deutsche Meisterschaft 2020 in Stuttgart ist gesichert. Wir werden auch danach nicht mehr in die Lage kommen, in der wir dieses Jahr waren. Wir haben wieder zunehmend mehr Interesse, was die deutsche Meisterschaft angeht», sagte Scharping.

2019 hatte es bei der Suche große Probleme gegeben, bis Spremberg (Zeitfahren) und der Sachsenring (Straßenrennen) etwa einen Monat vor den Titelkämpfen als Ausrichter gefunden wurden. «Wir haben eine sehr gute Pipeline an Gesprächen und Bewerbungen. Jetzt machen wir erstmal Stuttgart und dann machen wir den Rest. Was die nächsten drei, vier Jahre angeht, bin ich sehr optimistisch», betonte Scharping. Konkrete Namen von Bewerbern nannte er nicht. Auch seine eigene Zukunft als Präsident des BDR ließ der 71-Jährige über 2021 zunächst offen. «Das ist heute kein Thema», sagte er.

Bei den deutschen Profis beobachtet das BDR-Präsidium einen klaren Fortschritt. Begünstigt wurde dieser vom Tour-de-France-Vierten Emanuel Buchmann sowie von Sprinter Pascal Ackermann und Klassiker-Spezialist Nils Politt. Vize-Präsident Erik Weißpfennig sagte: «Wir sind auf dem aufsteigenden Ast.» Weißpfennig betonte vor allem die Chancen im gemischten Team-Zeitfahren (drei Frauen und drei Männer), das dieses Jahr erstmals im WM-Programm war.


(dpa)

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