Leipzig – Die Taktikschulung von Julian Nagelsmann hat Früchte getragen. Nach dem verschenkten Sieg gegen den VfL Wolfsburg (1:1) drehte RB Leipzig in der Champions League das Spiel gegen den russischen Meister Zenit St. Petersburg und übernahm mit dem 2:1 (0:1) die Tabellenführung in der Gruppe G.
«Es war ein hartes Stück Arbeit – insgesamt waren wir aber die bessere Mannschaft und haben zwei schöne Tore gemacht. Gerade nach der Pause war es ein selbstbewusster Vortrag von uns. Wir haben immer wieder spielerische Lösungen gefunden», lobte RB-Kapitän Willi Orban.
Das freute vor allem Taktikfuchs Nagelsmann, der nach dem Wechsel umgestellt hatte. «Wir sind trotz des Rückstands ruhig geblieben und haben uns zum Schluss belohnt», meinte Nagelsmann, der genau die Einstellung gefordert hatte. «Denn manchmal ist Fußball ungerecht, der Gegner macht mit seiner ersten Chance das Tor. Daher freue ich mich sehr für die Jungs», sagte Trainer Nagelsmann.
Dank eines Traumtors von Marcel Sabitzer stoppte RB nach vier sieglosen Spielen seine Ergebniskrise. Vor 41 058 Zuschauern in der Red-Bull-Arena brachte der Ukrainer Jaroslaw Rakyzkyj die Gäste in der 25. Minute in Führung. Konrad Laimer glich aus (49.), ehe Sabitzer (59.) mit einem sehenswerten Treffer in den Winkel das 2:1 markierte.
«Es war ein schweres Spiel heute wieder, wenn du einem Tor so lange hinterherläufst», meinte Siegtorschütze Sabitzer beim Streamingdienst DAZN. «Wir haben alles nach vorne geworfen – und Gott sei Dank sind wir noch belohnt worden», sagte der 25 Jahre alte Österreicher und bemerkte zum 2:1 nur: «Wenn der dann so reinfliegt, ist es natürlich schön.»
Der Bundesliga-Fünfte aus Leipzig startete furios und hatte das Spiel frühzeitig unter Kontrolle: Nach nur 54 Sekunden lenkte Zenit-Keeper Michail Kerschakow einen Schuss von Laimer aus 22 Metern an die Latte. Leipzig machte das Spiel, Zenit verteidigte nach Kräften. Dann erwischte es RB eiskalt: Nach einer Kopfballabwehr von Orban direkt ins Zentrum zog Verteidiger Rakyzkyj volley aus 22 Metern ab – Keeper Peter Gulacsi konnte den präzisen Ball nicht halten.
Die Sachsen rafften sich zwar auf, fielen aber wieder in alte Muster. So sah sich Nagelsmann zum Wechseln gezwungen. Für die glücklosen Timo Werner kam Matheus Cunha ins Spiel. Plötzlich war neuer Schwung da. Nach einem Doppelpass mit Sabitzer erzielte Laimer den Ausgleich. Das Traumtor von Sabitzer – aus 15 Metern schlug der Ball im Torwinkel ein – war die Belohnung für die Leistungssteigerung.
(dpa)