Berlin – Der Deutsche Olympische Sportbund will vor einem Entschluss über eine mögliche Olympia-Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region auch mit den zuletzt gescheiterten Anwärtern aus Hamburg und Berlin sprechen.
«Dass Berlin die Sporthauptstadt Deutschlands ist, kann niemand bezweifeln», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Podiumsdiskussion. «Berlin hat sich stets als wichtiger Partner des Sports bestätigt, aber auch hier gilt die Frage: Sind die Voraussetzungen – Stichwort Bevölkerungszustimmung, Stichwort konzeptioneller Ansatz, Infrastruktur und politisch Stabilität so gegeben, dass man sagen kann: Jawohl, Berlin kann einer der Kandidaten sein.»
Der Landessportbund Berlin hatte sich am Dienstag als offen für einen neuen Olympia-Anlauf gezeigt. Im Rennen um die Sommerspiele 2024 war Berlin noch in der nationalen Ausscheidung Hamburg unterlegen, ehe die Bürger der Hansestadt den Plan ablehnten. Am Montag hatte sich in Berlin die Initiative für eine mögliche Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region um die Olympischen Spiele 2032 präsentiert. «Sie haben eine stimmige und gute Konzeption grundsätzlich erarbeitet», sagte Hörmann dazu. «Wir werden sicher keine neue Kampagne starten, bevor wir nicht auch mit Berlin und Hamburg gesprochen haben.»
Wann die Entscheidung über einen mögliche deutsche Olympia-Kandidatur fallen soll, ließ der DOSB-Chef offen und verwies auch auf die ungeklärte Vergabepraxis durch das Internationale Olympische Komitee. «Es deutet vieles darauf hin, dass die Vergaben nicht mehr alle sieben Jahre vor den jeweiligen Spielen vorgenommen werden, sondern früher», sagte Hörmann. «Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir miteinander überlegen, ob es Sinn macht, schon 2032 ins Rennen zu gehen oder ob dies zu früh ist und man auf einen späteren Zeitpunkt geht.» Dies könne 2020 oder in den Folgejahren passieren.
(dpa)