Berlin – Die Fußball-Bundesliga ist aus der Länderspiel-Pause zurück. Die Hierarchie im Oberhaus ist vor dem achten Spieltag etwas durcheinander geraten. Beim FC Bayern und Borussia Dortmund müssen die Trainer mal wieder mal Probleme lösen.
GEDRÄNGE: Die Spitze der Liga wirkt ausgeglichen wie lange nicht. Die ersten sieben Teams trennen nur zwei Punkte. Bayer Leverkusen könnte mit einem Sieg bei Eintracht Frankfurt am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) von Rang sieben zumindest für eine Nacht auf Platz eins springen. Dass Borussia Mönchengladbach als Tabellenführer aus der Länderspiel-Pause kommt, der VfL Wolfsburg der erste Verfolger ist und der SC Freiburg als Vierter auf einem Champions-League-Platz liegt – das hätten vor der Saison wohl die wenigsten erwartet.
DICKE LUFT: Der Knatsch zwischen Thomas Müller und Trainer Niko Kovac ist beim FC Bayern vor dem Gastspiel in Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) offiziell beigelegt. Kovac hat «einen Fehler» eingeräumt, nachdem er den Weltmeister von 2014 mit einer lapidaren Aussage zum Reservisten degradiert hatte. Doch der Ärger könnte schnell wieder aufflammen, wenn der Coach auch in Augsburg auf Müller verzichtet. Der 30-Jährige genießt als Vorzeige-Bayer einen besonderen Stellenwert im Club und bei den Fans, zuletzt wurde sogar schon über Wechselgedanken bei Müller spekuliert.
UNTER DRUCK: Für Lucien Favre wird es bei Borussia Dortmund etwas ungemütlich. Dreimal verspielte der BVB zuletzt Siege, kam jeweils nur zu einem 2:2 und rutschte auf Platz acht. Nun wird die Titelreife des selbst ernannten Meisterschaftskandidaten angezweifelt. Dass Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke rund um das Erscheinen seiner Biografie wieder auffallend über die Erfolgsjahre mit Trainer Jürgen Klopp schwärmte, stärkte die Position von Tüftler Favre eher nicht. Das Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Spitzenreiter Gladbach ist nun der Auftakt für sieben schwere Spiele in drei Wochen. «Das ist ein sehr schönes Programm. Ich finde das gut», versicherte Favre.
POLITISCH BRISANT: Im deutschen Amateur-Fußball gab es bereits erste Nachahmer des umstrittenen Salut-Jubels türkischer Nationalspieler. Der militärische Gruß gilt den türkischen Soldaten im Kriegseinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien, der international scharf kritisiert wird. Bundesligisten wie Fortuna Düsseldorf, der FC Schalke 04 oder der FSV Mainz 05 haben vor dem Spieltag das Gespräch mit ihren türkischstämmigen Profis gesucht, um diese zu sensibilisieren. Der DFB droht Spielern bei politischen Aktionen auf dem Rasen mit Sanktionen von der Verwarnung bis hin zur Sperre.
(dpa)