Kailua Kona – Die deutsche Top-Triathletin Anne Haug bewertet die deutsche Ironman-Dominanz bei den Männern mehr als Segen denn als Fluch für die deutschen Frauen.
Was Sebastian Kienle, Weltmeister 2014, Jan Frodeno, Weltmeister 2015 und 2016 und Patrick Lange, Weltmeister 2017 und 2018, bisher schon geleistet haben, «müssen wir erstmal nachmachen», sagte Haug in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur vor der WM auf Hawaii an diesem Wochenende.
Die drei seien auch ein großer Nutzen und Vorteil für die ganze Sportart. «Triathlon boomt, und davon profitieren wir Frauen auch enorm», sagte Haug. Reich kann die Profi-Sportlerin aber nicht werden. «Ich kann überleben, aber nichts weglegen», sagte die 36 Jahre alte gebürtige Oberfränkin, die hauptsächlich in Saarbrücken trainiert.
Das Preisgeld für ihren ersten Ironman-Sieg Mitte August in Kopenhagen «geht für Hawaii drauf – und ich muss da noch was draufzahlen. Es ist klar so, dass wir nicht das Geld verdienen, wie die Männer», sagte Haug.
Als WM-Dritte vor einem Jahr und deutsche Rekordhalterin über die Ironman-Distanz von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen startet Haug als erneute Medaillenkandidatin. Dass sie selbst nicht so im Mittelpunkt steht wie die Männer, macht ihr insgesamt nicht viel aus. «Wenn ich in die verrückte Triathlon-Blase springe, mache ich das für eine Woche und bin wieder froh, wenn ich meine Ruhe habe», betonte Haug.
(dpa)