Istanbul – Patrick Herrmann war der einzige Borusse, dem nach Lächeln zumute war.
Nach dem 1:1 (0:0) bei Basaksehir Istanbul fielen fast alle Spieler von Borussia Mönchengladbach trotz des späten Ausgleichs des eingewechselten Herrmann (90. Minute) enttäuscht auf den Rasen. Der Punkt verhinderte zwar den Gau, nach zwei Gruppenspielen in der Fußball-Europa-League noch punktlos dazustehen.
Weder Leistung, noch Ausbeute stimmten am Ende aber – Ziel war ein Sieg gewesen. «Es ist einiges nicht optimal gelaufen. Dass wir es besser können, wissen wir auch», sagte Herrmann nach dem Spiel. «Wir sind natürlich sehr glücklich, am Ende noch 1:1 gespielt zu haben.»
Eine Niederlage gegen den erst 2014 gegründeten Retortenclub wäre dem Spielverlauf eigentlich entsprechend gewesen. Edin Visca hatte den türkischen Vizemeister mit vielen betagten Spielern im Kader in Führung gebacht (55.) und war wesentlich engagierter. Dass der 28 Jahre alte Herrmann derjenige war, der zumindest das 1:1 noch rettete, das genoss der Ur-Borusse doch sehr. «Das ist natürlich schon schön für mich», gestand der Angreifer, der längst kein Stammspieler mehr ist. Von 810 möglichen Pflichtspielminuten spielte Herrmann in dieser Saison bislang nur 139.
«Natürlich helfen ihm solche Spiele immer wieder, weitere Möglichkeiten zu bekommen», lobte der ansonsten wegen des Spiels angefressene Trainer Marco Rose seinen Joker. Dass das Tor nach Freistoß von Raffael, Kopfball von Rami Bensebaini an die Latte und dem Abstauber von Herrmann eine Co-Produktion aller Einwechselspieler war, bezeichnete Rose lediglich als «glückliche Fügung», Herrmann aber bekam ein Sonderlob. «Er ist immer engagiert im Training und bietet sich an. Natürlich zeigt er sich auch immer wieder über solche Momente und es ist wichtig, dass er sich zeigt», sagte Rose.
Gut möglich, dass Herrmann nun am Sonntag gegen den FC Augsburg (13.30 Uhr) von Anfang an spielt. Alassane Plea verletzte sich in Istanbul und musste schon zur Pause runter vom Feld. Einige andere Spieler präsentierten sich ebenfalls so, als bräuchten sie dringend eine Pause. Rose kündigte an, am Sonntag rotieren zu wollen.
(dpa)