Berlin – Die Oakland Raiders haben ihren Football-Star Antonio Brown nach zahlreichen Querelen entlassen – noch bevor der 31-Jährige überhaupt ein Spiel für den Club aus der nordamerikanischen Profiliga NFL absolviert hat.
Der Wide Receiver selbst hatte nur Stunden zuvor bei Instagram seine Freistellung gefordert. «Ich bin auf niemanden sauer. Ich bitte nur um die Freiheit, um allen zu beweisen, dass sie falsch liegen», schrieb Brown unter anderem und schloss seinen Post mit: «Entlasst mich @raiders.» Dem kamen die Kalifornier am Samstag nur wenig später nach.
Dabei hatte sich Brown kurz vor seinem Instagram-Posting noch bei seinem Team entschuldigt und Coach Jon Gruden plante ihn für das Auftaktspiel am Montagabend gegen die Denver Broncos ein.
Brown war mit General Manager Mike Mayock aneinandergeraten, nachdem es zuvor einige Irritationen gegeben hatte, und daraufhin laut ESPN wegen schädlichen Verhaltens für die Mannschaft mit einer Strafe in Höhe von 215.000 US-Dollar (195.000 Euro) belegt worden. Damit hätten ihm die Raiders nicht mehr garantierte 30 Millionen Dollar (rund 27,2 Millionen Euro) zahlen müssen. Darauf erklärte Brown in einer Mail an ESPN, dass er «auf keinen Fall» mehr für Oakland spielen werde.
«Du wirst eine Menge Leute anpissen, wenn du anfängst zu tun, was gut für dich ist. Ich habe mein Leben lang dafür gearbeitet zu beweisen, dass das System blind dafür ist, Talente wie mich zu erkennen. Jetzt, wo es jeder sieht, wollen sie mich an das System anpassen, das mich die ganzen Jahre enttäuscht hat», schrieb Brown weiter.
Brown war erst im Sommer von den Pittsburgh Steelers gekommen. Er unterschrieb bei den Kaliforniern einen Vertrag über drei Jahre und 50 Millionen Dollar, 30 Millionen Dollar waren garantiert.
Brown verpasste einen Großteil der Saisonvorbereitung. Erst zog er sich in einer Kältekammer Frostbeulen an den Füßen zu. Dann weigerte er sich wochenlang seinen aus Sicherheitsgründen nicht mehr zugelassenen Helm gegen einen neuen einzutauschen und fehlte mehrfach beim Training. «Ich bin mehr als ein Footballer, ich bin ein echter Mensch. Hier geht es um mehr als Football», sagte Brown.
(dpa)