Hamburg – Andreas Rettig, scheidender Geschäftsführer des Zweitligisten FC St. Pauli, fordert von den Profifußball-Vereinen ein deutlich gesteigertes Umweltbewusstsein.
«Wir leben in einer Zeit, in der 15-Jährige dem Schulunterricht fernbleiben, weil sie für ökologische und soziale Themen protestieren», sagte der 56-Jährige der «Bild»-Zeitung. «Da muss sich doch auch der Profi-Fußball viel deutlicher zeigen.»
In seinem Geschäft mache man sich «Gedanken über die Anzahl der VIP-Parkplätze, aber keiner fragt: Habt ihr eine Solaranlage auf dem Stadiondach oder E-Ladestationen? Was ist mit Lebensmittelverschwendung bei jedem Spiel oder Gütesiegel im Merchandising?», sagte Rettig, einst Geschäftsführer bei der Deutschen Fußball Liga. «Wer sich seiner ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung im Profi-Fußball nicht bewusst ist, der sollte auch keine Lizenz mehr erhalten.»
In Anlehnung an das vom früheren Bayern-Star Franck Ribéry in sozialen Medien gezeigte, mit Gold überzogene Steak und die daraufhin folgende Diskussion meinte Rettig: «Die heutige Generation verlieren wir, wenn wir weiter über goldene Steaks philosophieren. Wo soll das hinführen? Dass der nächste Fernsehvertrag so viel Geld einbringt, dass die goldenen Steaks am Ende mit Platin beschichtet werden?»
(dpa)