Hamburg (dpa) – Nach seiner erfolgreichen Mission bei Julian Brandt will sich Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus auch bei Kai Havertz als Vermittler betätigen und den Nationalmannschafts-Kollegen von Bayer Leverkusen zum BVB locken.
«Ich werde alles versuchen, ihn nach Dortmund zu lotsen», sagte Reus zu Sport1: «Ich weiß nicht, wie weit es ablösesummentechnisch noch in die Höhe geht und es Dortmund vielleicht nicht zu viel ist. Aber ich werde mein Bestes geben. So, wie ich es bei Julian (Brandt) gemacht habe.» BVB-Manager Michael Zorc gefiel dieses Vorpreschen seines Kapitäns offenbar gar nicht. «Alle Beteiligten tun gut daran, sich auf die gerade laufende Saison zu konzentrieren», mahnte er im «Kicker».
Brandt war in diesem Sommer für rund 25 Millionen Euro von Leverkusen nach Dortmund gewechselt und hatte später erklärt, dass das Werben von Reus bei der Nationalmannschaft «definitiv ein Grund war». Und in Brandt habe er nun «ja noch einen Verbündeten, der ihn noch sehr gut kennt», sagte Reus schmunzelnd.
Für den 20 Jahre alten Havertz werden schon Ablösesummen von bis zu 100 Millionen Euro gehandelt. Aus Deutschland gilt der FC Bayern München als heißer Anwärter auf eine Verpflichtung. Havertz, der hinter Reus Zweiter bei der Wahl zu «Deutschlands Fußballer des Jahres» wurde, ist aber auch von vielen ausländischen Vereinen umworben. Nachdem er sich vor dieser Saison frühzeitig zu einem Verbleib beim Champions-League-Teilnehmer Leverkusen bekannte, gilt ein Wechsel 2020 als wahrscheinlich.
«Der Junge hat enormes Potenzial. Das sieht man einfach», sagte Reus: «Es wird auch interessant zu sehen sein, wenn er mal eine Phase bekommt, die vielleicht nicht so gut ist und wie er dann da rauskommt. Aber wenn er stabil bleibt und ein gutes Umfeld hat, spricht nichts dagegen, dass er bald einer der Größten wird.»
(dpa)