Berlin – Zu dem Agrar-Paket, das das Bundeskabinett nun für den Schutz von Nutztieren und Insekten auf den Weg gebracht hat, gehört auch das Tierwohl-Kennzeichen.
Über das Tierwohl-Label sollen Supermarktkunden zunächst Schweinefleisch aus besserer Tierhaltung bald an einem staatlichen Logo erkennen können. Geplant hatte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) regelmäßige Kontrollen und Sanktionen bis hin zu Gefängnisstrafen, wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden. Landwirte sollen das Logo freiwillig nutzen können – damit handelte sich die Agrarministerin heftige Kritik ein. Kriterien für ein dreistufiges Label hatte sie zwar schon vorgelegt, diese müssen aber über eine Verordnung noch festgelegt werden. Auch darüber könnte es noch Streit geben.
«Es braucht eine verpflichtende, staatliche Tierhaltungskennzeichnung statt eines freiwilligen Alibi-Labels, durch das es den meisten Tieren nicht besser geht», sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Außerdem brauche es bessere gesetzliche Standards für die Tiere. Von einer ökologischen Agrarwende sei die Bundesregierung «weiterhin meilenweit entfernt».
(dpa)