Liverpool – Nach dem Traumstart mit drei Siegen in drei Spielen feiern britische Medien das «unbarmherzige Liverpool» («Telegraph») und die «tödlichen Reds» («Guardian»).
Nach dem 3:1 (1:0) gegen den FC Arsenal musste sich Trainer Jürgen Klopp nur dafür rechtfertigen, dass sein Team in der Schlussphase einen Gang runtergeschaltet hatte. «Wir sind nicht Disneyland», sagte Klopp beim britischen Sender Sky Sports, «wir müssen nicht in jeder Sekunde alle begeistern.»
Rund 80 Minuten lang hatte seine Mannschaft das Publikum in Anfield in Atem gehalten. «Es war eine Leistung voller Power, Energie, Gier und Leidenschaft», schwärmte Klopp, «ich glaube, das braucht man gegen ein Team wie Arsenal.» Der Ex-Schalker Joel Matip (41. Minute) erzielte die Führung. Mohamed Salah (49. Strafstoß/59.) machte per Doppelpack alles klar für den Champions-League-Sieger. Das Gegentor von Lucas Torreira (84.) war nicht mehr als ein Schönheitsfehler.
Arsenal-Coach Unai Emery war nach zuvor zwei Siegen genervt. «Ich bin richtig enttäuscht von dem Ergebnis», sagte der Spanier, der trotzdem leichte Fortschritte und «guten Charakter» sah. «Wir sind heute nicht zufrieden, aber wir können optimistisch sein.» Am kommenden Sonntag könnte Arsenal die Niederlage mit einem Heimsieg gegen den Erzrivalen Tottenham Hotspur vergessen machen. Ob Mesut Özil dann dabei ist?
Der deutsche Ex-Nationalspieler stand gegen Liverpool wieder nicht im Kader der Gunners. Dabei hatte er nach dem versuchten Raubüberfall auf ihn auch die kurze Krankheit auskuriert und voll mit dem Team trainiert. «Dass er für eins der größten Arsenal-Spiele der Saison trotzdem nicht berücksichtigt wurde, ist ein Indiz dafür, wie gering sein Stellenwert unter Emery geworden ist», schrieb der «Mirror». Die Spekulationen über Özil Zukunft wurden damit neu befeuert. Angeblich ist der 30-Jährige in den USA beim MLS-Club D.C. United im Gespräch.
Endlich jubeln durfte der neue Chelsea-Trainer Frank Lampard, nachdem sich seine Blues den ersten Sieg in dieser Saison erkämpft hatten – ein 3:2 (2:2) beim forschen Aufsteiger Norwich City. «Ich bin glücklich, aber auch erleichtert», sagte Lampard nach der turbulenten Partie, «denn wir hätten das Spiel früher im Sack haben sollen.»
Die Gäste mit dem deutschen Trainer Daniel Farke schlugen durch Todd Cantwell (6.) und den Ex-Schalker Teemu Pukki (30.) zweimal zurück, als Chelsea erst durch Tammy Abraham (3.) und dann durch Mason Mount (17.) in Führung gegangen war. Abraham (68.) entschied die Partie schließlich für Chelsea und bewahrte Lampard vor einem Fehlstart.
Manchester United muss im Training wohl Elfmeterschießen üben. Bei der 1:2 (0:1)-Heimpleite gegen Crystal Palace schoss Marcus Rashford (70.) einen Strafstoß an den Innenpfosten, nachdem Paul Pogba erst in der Vorwoche einen Elfer vergeben hatte. Jordan Ayew (32.) und Patrick van Aanholt (90.+3) trafen zum ersten Premier-League-Sieg gegen United für Palace. Dabei waren die Reds, die kurz vorher durch Daniel James (89.) ausgeglichen hatten, überlegen. «Man bekommt im Fußball nicht immer, was man verdient», haderte United-Coach Ole Gunnar Solskjaer.
(dpa)