Berlin – Der ehemalige Radprofi Jens Voigt sieht trotz des vierten Platzes von Emanuel Buchmann in diesem Jahr «in absehbarer Zeit» keinen deutschen Tour-de-France-Sieger.
«Das deutsche System ist nicht darauf ausgelegt. Schon im Nachwuchs werden für dieses Ziel die falschen Rennen angeboten. Da werden meistens viele flache Runden durch irgendwelche Industriegebiete gefahren», sagte der 47-Jährige der «Thüringer Allgemeinen».
«In Italien ist das anders. Da gibt es Jugendrennen, wo auch mal schwere Berge im Weg stehen. Unter diesen Umständen wird es in Deutschland immer gute Sprinter geben. Aber für die Gesamtwertung wie bei der Tour de France wird es schwer», sagte Voigt, der bei der Frankreich-Rundfahrt zwei Etappen gewinnen konnte.
Deutschlands neuer Radstar Buchmann zählt sich dagegen nach seinem vierten Platz bei der Tour zu den «Topfahrern» im Peloton und strebt in der Zukunft das Podium an. «Ich bin drei Wochen mit den Besten mitgefahren und bin mir ziemlich sicher, dass das kein Eintagsfliegenereignis gewesen ist. Ich kann das wiederholen», sagte der 26 Jahre alte Profi vom deutschen Team Bora-hansgrohe der «Mitteldeutschen Zeitung».
Der Ravensburger will sich weiter verbessern. «Ich habe mich Jahr für Jahr gesteigert und wenn ich diese Schritte weitermache, kann ich das Podium erreichen. Ob es für den Sieg reicht, kann man nicht vorhersagen. Da muss sehr viel zusammenkommen.»
(dpa)