Keller über Patenonkel Fritz Walter: «War grandios»

Freiburg – An seinen Patenonkel Fritz Walter erinnert sich der wohl künftige DFB-Präsident Fritz Keller immer wieder gerne.

«Ich kann ja für meinen Patenonkel nichts, der wurde mir dann mal, ohne mich zu fragen, vorgesetzt. Aber es war grandios. Er war für mich noch ein großes Vorbild», sagte Keller in einem vom SWR neu aufgelegten Video aus der TV-Sendung SWR1 Leute. Der preisgekrönte Winzer und Gastronom Keller erzählt in diesem Beitrag auch, wie die 54er-Weltmeister das Wunder von Bern bei seinen Eltern in Oberbergen gefeiert haben.

Sein Vater, sagte Keller, sei auch ein Fußball-Junkie. «Der hat auch die Nationalmannschaft ein bisschen betreut. Der hat da sehr gute Kontakte gehabt», sagte der 62-Jährige. «Damals nach Kaiserslautern und zu der Gruppe um die 54er-Mannschaft.» Die habe bei seinen Eltern in Oberbergen ihre private Weltmeisterparty ohne Trainer, ohne Betreuer gemacht. «Und es hat zweieinhalb Tage gedauert, bis der erste Journalist kam. Solange haben die gefeiert und die Leute im Dorf haben die Betten zusammengestellt und das Wohnzimmer geräumt und haben die Spieler bei sich aufgenommen», sagte Keller.

Keller, Präsident des SC Freiburg, soll neuer Chef des Deutschen Fußball-Bundes werden. Auf dem DFB-Bundestag am 27. September in Frankfurt/Main soll Keller gewählt werden.

Michael Preetz von Hertha BSC hat die Aufstellung von Keller als DFB-Präsidentschaftskandidat begrüßt und setzt große Hoffnungen in den bisherigen Vereinschef des SC Freiburg. Der 62-Jährige sei «ein Mann, der jahrzehntelang erfolgreicher Unternehmer ist, der dem Fußball verbunden ist, der, glaube ich, es schaffen wird, die unterschiedlichen Kräfte, die im Verband zwischen Amateurlager und Profilager wirken, zu bündeln», sagte der Geschäftsführer des Hauptstadtclubs im ZDF-«Morgenmagazin». «Wir in Berlin finden, dass das eine sehr gute Wahl des DFB ist.»

Dass Keller bei einem Bundesligaspiel der Breisgauer gegen Hertha vor knapp acht Jahren mit Vertretern der Berliner aneinander geraten war und dabei auch den Mittelfinger gezeigt hatte, hält Preetz ihm nicht vor. «Diese kleine Auseinandersetzung gab’s in der Tat. Die zeigt aber auch, wie Fritz Keller mit solchen Themen umgegangen ist», sagte der Manager. «Er ist ein hochemotionaler Mann an der Seitenlinie. Ich denke, da werden wir ihn zukünftig nicht mehr so oft sehen. Als DFB-Präsident wird er sicher eher oben auf der Tribüne sitzen.» Bereits kurz nach dem Vorfall im November hatten beide die Angelegenheit ausgeräumt.


(dpa)

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