Madrid – Im Wechsel-Poker um Frankreichs Nationalstürmer Antoine Griezmann hat der spanische Fußball-Erstligist Atlético Madrid dem Liga-Rivalen FC Barcelona unlautere Methoden vorgeworfen.
Zudem forderte der Verein den wechselwilligen Griezmann auf, am Sonntag zum Trainingsauftakt in Madrid zu erscheinen, wie Atlético am Freitagabend in einer Erklärung mitteilte. Damit reagierte Atlético auf Aussagen von Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu.
Bartomeu hatte am Freitag auf eine Pressekonferenz gesagt, dass sich am Donnerstagabend Barcelona-Geschäftsführer Òscar Grau und er in Madrid mit Atléticos Geschäftsführer Miguel Ángel Gil Marín getroffen haben, um erstmals über Griezmann zu sprechen. Atletico bestätigte das Treffen. Entschieden ist aber noch nichts, zumal offensichtlich die Positionen beider Vereine noch zu weit auseinander liegen.
Der französische Weltmeister Griezmann hatte schon vor rund zwei Monaten auf Twitter seinen Abschied von Atlético Madrid verkündet. Bis heute hüllt sich der 28 Jahre alte Stürmer allerdings über seinen neuen Arbeitgeber in Schweigen. Die in dem noch bis 2023 laufenden Vertrag zwischen Atlético und Griezmann festgeschriebene Ablöse fiel am 1. Juli von 200 auf 120 Millionen Euro.
Die Madrilenen übten scharfe Kritik am FC Barcelona und Griezmann. «Atletico Madrid will seine tiefste Empörung über das Verhalten der beiden Parteien ausdrücken, insbesondere über das von Barcelona», hieß es in der Mitteilung. Aus diesem Grund will Atlético einer verspäteten Zahlung der Ausstiegsklausel für Griezmann nicht zustimmen. Das hatten die Barca-Bosse beim Treffen erreichen wollen.
Griezmann habe am 14. Mai Madrids Führung über seine Entscheidung informiert, den Club nach Saisonende verlassen zu wollen. Laut Atlético sollen der Franzose und Barca bereits im März eine Einigung über einen Wechsel erzielt haben, die Verhandlungen sollen schon seit Februar gelaufen sein. Zu diesem Zeitpunkt spielte Madrid noch in der Champions League und kämpfte in der spanischen Meisterschaft mit Barcelona um den Meistertitel.
(dpa)