Schrötter: Heim-Grand-Prix soll zum Wendepunkt werden

Hohenstein-Ernstthal – Marcel Schrötter ist der beste deutsche Motorradpilot seiner Klasse. Doch in den vergangenen Wochen, räumte der 26-Jährige vor seinem Heimrennen an diesem Wochenende auf dem Sachsenring ein, sei er auf der Strecke viel zu oft nur «Passagier» gewesen.

«Ich fühle mich mit dem Motorrad nicht wohl genug, um schneller fahren zu können. Das zieht sich nun schon über einen längeren Zeitraum hin», sagte Schrötter, zurzeit Siebter der Fahrerwertung der Moto2-WM.

Auf dem Sachsenring will der Rennfahrer die Trendwende einleiten – und bestenfalls an seine gute Frühform anknüpfen. Zu Beginn der laufenden Saison hatte Schrötter konstant um Podestplätze gekämpft und sich damit in seiner siebten Moto2-Saison zu einem der Titelkandidaten gemacht. Der erste WM-Sieg schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch seit dem Europaauftakt der Motorrad-WM im Mai sucht Schrötter nach seiner Form. Ein Trainingssturz brachte ihn im Frühjahr gewaltig aus dem Rhythmus.

«Ich versuche natürlich, auf der Strecke mein Bestes zu geben, aber wenn dabei nichts herauskommt, fühlt man sich nur als Passagier», sagte er. Mitte April stand der 26-Jährige zuletzt auf dem Podium. Bei den vergangenen fünf Rennen kam er nicht über die Ränge sieben und acht hinaus. «Im Moment macht das Fahren nicht viel Spaß. Wenn man bedenkt, wo wir Anfang der Saison standen und wo wir jetzt sind, kommt verständlich etwas Frust auf», kommentierte Schrötter die anhaltende Durststrecke.

Besonders bitter ist, dass ausgerechnet Teamkollege Tom Lüthi aus der Schweiz die Meisterschaft anführt. Doch noch hat Schrötter gute Chancen, um das Blatt zu wenden. Zum WM-Spitzenreiter fehlen nach dem achten von 19 Rennwochenenden lediglich 36 Punkte. Für einen Sieg werden in der Motorrad-WM 25 Zähler vergeben. Und gerade einmal elf Punkte trennen Schrötter von Platz drei in der Meisterschaftswertung.

Im Vorjahr fuhr Schrötter beim Heimrennen als Sechster ins Ziel. «Für das bevorstehende Wochenende müssen wir uns einfach noch mehr anstrengen, um vor den heimischen Fans auf dem Sachsenring besser dazustehen», meinte der Landsberger kämpferisch. Die erwarteten 200 000 Fans in Hohenstein-Ernstthal dürften Schrötter zusätzlich motivieren, um die mageren Ergebnisse der bisherigen Europarennen hinter sich zu lassen und zur Form des Saisonstarts zurückzukehren.


(dpa)

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