Maranello – Teamchef Mattia Binotto empfindet die Kritik an Sebastian Vettel nach dessen Fehlern in der Formel 1 bereits seit dem vergangenen Jahr als nicht berechtigt.
«Es waren immer Rennsituationen, bei denen Sebastian am absoluten Limit war – manchmal eben auch drüber», sagte der Italiener in einem Interview dem Magazin «Auto Bild Motorsport». Die Ferrari-Piloten müssten im Moment noch risikoreicher fahren um mitzuhalten, erklärte Binotto.
Sein deutscher Star-Pilot wartet seit weit über 300 Tagen auf einen Sieg in der Motorsport-Königsklasse. Der WM-Titel ist nach neun von 21 Rennen in diesem Jahr schon wieder in weiter Ferne. Vettel, der am Mittwoch 32 Jahre alt wurde, hat im Klassement als Vierter 74 Punkte Rückstand auf den fünfmaligen Weltmeister und Titelverteidiger Lewis Hamilton (34) von Mercedes.
«Es ist sicher nicht einfach für ihn, keine Frage», sagte Binotto. «Er hat diesen Traum, mit Ferrari Weltmeister zu werden, und wir unterstützen ihn dabei, den zu verwirklichen.»
Vettel kenne und verstehe seine Rolle im Rennstall, der sich in einem Neuaufbau befinde, meinte Binotto. Der 49-Jährige übernahm vor dieser Saison den Teamchef-Posten von Maurizio Arrivabene. Vettel sei sehr
wichtig für ihn. «Weil er viel Erfahrung hat, Expertise und Können.
Er ist einerseits ein Teamplayer, auf der anderen Seite aber auch eine Führungspersönlichkeit mit viel Begeisterung an der Arbeit.»
Vettel wechselte zur Saison 2015 von Red Bull zu Ferrari. Mit dem österreichischen Team hatte er zuvor viermal von 2010 bis einschließlich 2013 die Weltmeisterschaft gewonnen.
(dpa)