Dortmund – WM-Held Horst Eckel ist am Mittwoch (13.30 Uhr) der Stargast im Deutschen Fußballmuseum. Der einzige noch lebende Fußball-Weltmeister von 1954 kommt nach Dortmund und ist dabei, wenn eine Sonderausstellung – unter anderem über ein Buch mit Briefen seines ehemaligen Trainers Sepp Herberger – eröffnet wird.
«Post vom Chef – Herbergers Briefe an die Weltmeister» heißt der dritte Band der Kleinen Fußball-Bibliothek. Er enthält 26 sehr persönliche Schreiben Herbergers an die Weltmeister-Helden von 1954 – zwei davon an den heute 87 Jahre alten Eckel. Aber auch an Fritz Walter, den 54er Siegtorschützen Helmut Rahn («Der Boss») und Torwart Toni Turek.
Am 4. Juli 2019 jährt sich das «Wunder von Bern» zum 65. Mal. Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft schlug 1954 die favorisierten Ungarn in einem denkwürdigen Finale sensationell mit 3:2. Herbergers Briefe sind wahre Zeitdokumente. Sie stammen aus der Zeit lange vor und nach der WM 1954.
Am 22. Oktober 1953 bekam Eckel ein dickes Lob vom «Chef» für seine Leistung beim 3:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und dem damals noch eigenständigen Saarland. Der rechte Läufer war damals erst 21 Jahre alt. Munter wechselt der Bundestrainer vom Sie zum Du und zurück. Kritik übte Herberger auch: «Allerdings, und das muss auch gesagt werden, sind Sie dann gegen Spielschluss einige Male wieder in Ihren alten Fehler des zu langen Ballhaltens verfallen.»
Der älteste Brief in dem Band datiert vom 20. Dezember 1942. Im Kriegswinter schreibt Herberger an Fritz Walter, der damals für die Militärmannschaft «Pariser Soldatenelf» kickte, obwohl die Reichssportführung ein offizielles Spielverbot für die Nationalspieler verfügt hatte. «Halten Sie sich zurück, machen Sie sich selten und sorgen Sie dafür, dass ihr Name in den nächsten Wochen nicht genannt wird», empfahl er Walter, der schon seit 1940 Nationalspieler war.
(dpa)