HSV-Idol Seeler leidet mit dem HSV

Hamburg – Fußball-Idol Uwe Seeler leidet mit dem Hamburger SV nach dem Scheitern im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga.

«Ich habe natürlich bis zuletzt gehofft, aber nach den letzten Spielen war die Hoffnung nicht mehr so groß. Jetzt bin ich natürlich sehr enttäuscht. Weiter 2. Liga ist für Hamburg nicht schön und für mich natürlich auch nicht», sagte Seeler der Deutschen Presse-Agentur. «Ich selbst kann ja leider nicht mehr helfen», fügte der 82 Jahre alte ehemalige HSV-Profi und -Präsident mit Galgenhumor hinzu.

Die Hauptschuldigen für den sportlichen Absturz nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg wollte «Uns Uwe» nicht namentlich benennen. «Die Verantwortlichen wissen sicher Bescheid, warum es nicht gereicht hat», meinte Seeler. Er ließ aber durchblicken, dass er den Kader nach dem Abstieg im Vorjahr vollzogenen Umbruch nicht für ausgewogen genug besetzt hält. «Wir waren weder vorne noch hinten sattelfest», stellte Seeler kritisch fest.

Er hofft, dass die HSV-Verantwortlichen um Vorstandschef Bernd Hoffmann und Sportvorstand Ralf Becker die richtigen Konsequenzen ziehen, damit es in der kommenden Saison wieder aufwärts geht. «Es gibt einiges zu tun, um die Mannschaft in die Spur zu bekommen. Aber ich fürchte, dass es nächstes Jahr nicht einfacher, sondern schwerer wird, um den Bundesliga-Aufstieg zu schaffen.»

Nach dem verpassten Aufstieg des HSV hält Felix Magath Konsequenzen beim kriselnden Zweitligisten für unausweichlich. «Es sind beim HSV viele falsche Entscheidungen getroffen worden. Wer übernimmt jetzt die Verantwortung?», fragte der 65 Jahre alte frühere Profi, Trainer und Manager des hanseatischen Traditionsclubs via Facebook. «Vor Wochen wollte niemand beim HSV kritische Töne hören», fügte Magath hinzu.

Nach dem erstmaligen Abstieg aus der Bundesliga im vergangenen Sommer hatte der Nordclub am Sonntag durch eine 1:4-Pleite beim SC Paderborn seine letzte Chance auf die direkte Oberhaus-Rückkehr verspielt. Dem HSV steht mindestens ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit bevor.

«Was für ein Desaster. Mir blutet das Herz», schrieb Magath über den Absturz des Herbstmeisters, der in der Rückrunde nur 16 Punkte aus 16 Spielen geholt hat. Er habe sich nicht vorstellen können, «dass der HSV am vorletzten Spieltag gegen Paderborn (Aufsteiger aus der 3. Liga!) nicht gewinnt. Jetzt bin ich sprachlos», betonte Magath.

Indes kann sich HSV-Idol Willi Schulz das Scheitern im Aufstiegskampf nicht erklären. «Da ist man eigentlich sprachlos», sagte der 80 Jahre alte Ex-Nationalspieler der Deutschen Presse-Agentur. Wer am Absturz trage, sei auch für ihn «schwer zu beurteilen. Dafür bin ich zu weit weg von der Mannschaft.»

Einen erneuten Umbruch im Team, das seit acht Punktspielen sieglos ist, hält er aber für unvermeidlich, meinte der frühere Abwehrchef. Nur dann könne der HSV in der kommenden Saison wieder angreifen: «Wir können nur hoffen, dass wir uns fangen und wieder dahin kommen, wo wir hingehören – in die Bundesliga», betonte Schulz.


(dpa)

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