Werder hofft weiter auf die Europa League

Sinsheim – Werder Bremen hat Julian Nagelsmann sein letztes Heimspiel mit der TSG 1899 Hoffenheim vermasselt und sich im Rennen um die Europa-League-Plätze gehalten.

Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt feierte am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga einen 1:0 (1:0)-Sieg beim direkten Rivalen aus dem Kraichgau. Beide Clubs haben somit vor dem Saisonfinale als Tabellenachter und – neunter noch Chancen aufs internationale Geschäft, sind aber auf Schützenhilfe angewiesen. Vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion erzielte Johannes Eggestein in der 39. Minute das Tor des Tages in einer hektischen Partie.

Mit diesem Rückschlag platzten die allerletzten Träume der Hoffenheimer auf den zweiten Einzug in die Champions League. Nach zuletzt ärgerlichen Punktverlusten (1:4 gegen Wolfsburg, 2:2 in Mönchengladbach) und einer unruhigen Woche mit der scharfen Kritik von Stürmer Andrej Kramaric an Nagelsmann und dem bekannt gemachten Wechsel von Spielmacher Kerem Demirbay zu Bayer Leverkusen taten sich die Kraichgauer schwer. Die Enttäuschung war Nagelsmann, der vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet wurde, am Ende anzusehen. Er wird zur neuen Saison Chefcoach bei RB Leipzig, das den Sprung in der Königsklasse längst geschafft hat.

Ohne Nationalspieler Nico Schulz (Knieblessur) starteten die Gastgeber etwas fahrig in das Spiel. Nach 20 Minuten aber hatten sie durch Adam Szalai die ersten Chancen: Der Ungar lenkte den Ball aber erst etwas unbeholfen am Tor vorbei und schaufelte ihn dann über die Latte. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass es um viel ging.

Kohfeldt musste im Duell der «DFB-Trainer des Jahres» von 2017 und 2018 nicht nur ohne den erkrankten Martin Harnik und den gesperrten Davy Klaassen in die Partie gehen. Auch der so wichtige Spielmacher Max Kruse fehlte wegen Oberschenkelproblemen, und Theodor Gebre Selassie musste nach nicht einmal einer halben Stunde verletzt vom Rasen. So erspielte sich die TSG nach und nach ein Übergewicht, hatte aber Pech, als Kramaric bei einem Konter den Pfosten traf (38.).

Fast im Gegenzug bestrafte Bremen die TSG-Abwehr, als Torhüter Oliver Baumann seine Vorderleute mit einem folgenschweren Abspiel in Schwierigkeiten brachte: Johannes Eggestein köpfte zum 1:0 ein. Das 2:0 für Werder durch Maximilian Eggestein (43.) gab Schiedsrichter Bastian Dankert nach Videobeweis dann doch nicht: Johannes Eggestein hatte zuvor Ermin Bicakcic mit dem Ellbogen getroffen.

Zur Pause musste dann Hoffenheims Toptalent Nadiem Amiri mit der Trage vom Platz gebracht werden: Der U21-Europameister war ohne Einwirkung eines Gegenspielers umgeknickt. Mit dem 19-jährigen Christoph Baumgartner als Amiri-Ersatz drängte die TSG im zweiten Durchgang auf den Ausgleich. Doch vieles blieb Stückwerk, zumal Demirbay und Kramaric nicht ihren besten Tag hatten.

Auch die eingewechselten Angreifer Joelinton und Reiss Nelson konnten nicht mehr für die Wende zugunsten von Hoffenheim sorgen. Mit einem 1:1 am 13. Februar 2016 in Bremen hatte Nagelsmann sein erstes Bundesliga-Spiel als Chefcoach bestritten, dafür reichte es diesmal nicht.


(dpa)

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