Die Lehren aus dem Großen Preis von Aserbaidschan

Baku – Valtteri Bottas und Lewis Hamilton machten den Sieg auch beim Großen Preis von Aserbaidschan unter sich aus. Sebastian Vettel vermisst den nötigen Speed, glaubt aber an Besserung in den kommenden Wochen. Bis zum nächsten Rennen bleibt nicht viel Zeit.

UNGEBROCHENE DOMINANZ

Mercedes scheint auch 2019 unschlagbar zu sein. Viermal schon stand das Werksteam auf den Plätzen eins und zwei, so auch am Sonntag am Kaspischen Meer. Der neue WM-Führende Bottas sieht dabei sogar noch Spielraum für Verbesserungen. «Das Auto könnte immer noch besser sein», sagte er. Die Konkurrenz – vor allem bei Ferrari – dürfte das gar nicht gerne hören. Die Silberpfeile leisten sich bislang kaum Fehler und sind auf dem besten Wege, auch zum sechsten Mal in Folge die WM-Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung zu gewinnen.

UNGENUTZTES POTENZIAL

Die Hoffnung auf seinen fünften WM-Titel hat Sebastian Vettel nach Platz drei noch nicht aufgegeben, doch der Heppenheimer weiß auch: Ferrari muss sich in den verbleibenden 17 Rennen steigern. Am besten schon beim Auftakt der Europasaison in zwei Wochen in Barcelona. Noch leistet sich die Scuderia genau wie in den Vorjahren zu viele vermeidbare Fehler. Von der Stärke und Überlegenheit des Motors kurz vor der Saison ist kaum noch etwas geblieben. «Unser Auto ist nicht langsam. Der Schlüssel sind die Reifen, uns fehlt da etwas», sagte Vettel und ergänzte: «Ich glaube an das Potenzial des Autos.»

SCHWACHER TROST

Vettels Teamkollege Charles Leclerc träumte schon von seinem ersten Karrieresieg, doch darauf wurde nichts. Weil er seinen Ferrari im Qualifying in die Streckenbegrenzung fuhr, waren alle Chancen noch vor dem Start dahin. Am Ende gab es für den Monegassen den fünften Platz und obendrauf noch einen schwachen Trost: Er fuhr in Baku die schnellste Rennrunde und bekam dafür einen WM-Punkt mehr.

ANSCHLUSS VERLOREN

Renault war mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, fährt aber weiterhin hinterher. Daniel Ricciardo schied nach einem Crash aus, sein deutscher Teamkollege Nico Hülkenberg landete am Kaspischen Meer auf dem enttäuschenden 14. Rang. WM-Punkte? Fehlanzeige. «Das war ein hartes Wochenende. Wir hatten die gesamte Zeit Probleme», sagte Hülkenberg. In Barcelona hofft der Rennstall auf Besserung.

PINKE ÜBERRASCHUNG

Baku-Spezialist Sergio Pérez konnte auch in diesem Jahr wieder in Aserbaidschan überzeugen. Im pinken Wagen von Racing Point raste der Mexikaner überraschend auf Platz sechs nach vorne. 2016 und 2018 hatte es Pérez auf dem kniffligen Stadtkurs sogar jeweils auf das Podest geschafft, doch auch so war er zufrieden: «Es fühlt sich sehr gut an, wieder in den Punkten zu sein. Ich freue mich sehr darüber, wo wir gerade sind.»


(dpa)

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