Düsseldorf – Vier der fünf topplatzierten Mannschaften sind am 31. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga unter sich.
Die Situation vor den beiden Sonntagsduellen birgt Dramatik: Der 1. FC Union Berlin tritt gegen den Hamburger SV an, Aufsteiger SC Paderborn empfängt zeitgleich den 1. FC Heidenheim. Die Deutsche Presse-Agentur stellt zu den vier Clubs die wesentlichen Fakten zusammen.
HAMBURGER SV (2. Platz/53 Punkte): Nach dem ermutigenden Pokalspiel gegen den Erstligisten RB Leipzig (1:3) wird es in der Liga für den seit fünf Spielen sieglosen Aufstiegsmitfavoriten HSV ernst. Im Fall einer Niederlage bei Verfolger Union Berlin wären die Hanseaten, die in der Rückrundentabelle mit 16 Punkten nur Rang elf belegen, den direkten Aufstiegsplatz los. Coach Hannes Wolf hofft aber, dass sich seine Profis, wie zuletzt meist in Duellen mit Top-Clubs, steigern können: «Es ist ein großes Spiel auf Augenhöhe.» Das eigentlich öffentliche Training am Freitag verlegte er nach 30 Minuten ins Volksparkstadion, um geheim arbeiten zu können. Die Profis Orel Mangala (Fußblessur) und Kyriakos Papadopoulos (Knie) nahmen an der Einheit nicht teil.
SC PADERBORN (3. Platz/51 Punkte): Der Aufsteiger ist eine der großen Überraschungen dieser Spielzeit. Speziell die Offensive von Trainer Steffen Baumgart hat eine extrem gute Bilanz: 68 Treffer sind ligaweit die zweitbeste Marke hinter der des 1. FC Köln. Zuletzt gab es vier Siege und ein Remis. Am torgefährlichsten sind Philipp Klement (15 Treffer) und das Duo Bernard Tekpetey/Sven Michel (beide 10). Herausragend sind die beiden Erfolge gegen Köln: In Müngersdorf gewannen die Ostwestfalen am fünften Spieltag 5:3, im Rückspiel gab es trotz eines 0:2-Rückstands durch drei Treffer in den letzten zehn Minuten noch ein 3:2. Möglicherweise ein Bonus: Am vorletzten Spieltag (12. Mai) kommt es zum Heimduell mit dem HSV.
1. FC UNION BERLIN (4. Platz/50 Punkte) Die Berliner sehen das Duell mit dem Hamburger SV als doppelte Chance. Nach fünf sieglosen Spielen wollen die Eisernen ihre Negativserie beenden und aufgrund des besseren Torverhältnisses am Tabellenzweiten HSV vorbeiziehen. Das Stadion ist mit 22 012 Zuschauern ausverkauft. «Klar haben wir in den letzten fünf Spielen keinen Sieg geholt. Wir dürfen uns jetzt aber auch nicht alles kaputtreden. Wir spielen eine sehr gute Saison. Ich denke, dass der HSV den größeren Druck hat», sagte Innenverteidiger Marvin Friedrich. Kapitän Christopher Trimmel ergänzte: «Das ist eine Riesenchance für uns und jeden einzelnen Spieler, sich zu beweisen.»
1. FC HEIDENHEIM (5. Platz/49 Punkte): Für die Heidenheimer hat die Partie beim SC Paderborn am Sonntag vorentscheidenden Charakter. Bei einer Niederlage hätte der FCH fünf Punkte Rückstand auf Paderborn, das derzeit den Relegationsplatz belegt. «Es ist schon ein richtungsweisender Spieltag, was die vorderen Plätze betrifft», sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt. Unabhängig von einem möglichen Aufstieg spielt der kleine Club schon jetzt eine außergewöhnliche Saison. Noch nie hat der FCH in einer Zweitligaspielzeit so viele Punkte gesammelt wie derzeit. Schmidt bleibt dennoch bescheiden: «Die Relegation ist für uns kein Thema.»
(dpa)