Leipzig – Mit dem fünften Sieg in Serie hat RB Leipzig seinen Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga gefestigt. Gegen den VfL Wolfsburg siegte die Mannschaft von Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick mit 2:0 (1:0) und verbesserte damit im Saison-Endspurt ihre Ausgangsposition.
Vor 41.212 Zuschauern in der ausverkauften Red Bull Arena brachte Kevin Kampl (17.) die Leipziger in Führung, der abwanderungswillige Timo Werner (28.) erhöhte per Kopf auf 2:0.
Mit dem 17. Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga untermauerten die Leipziger ihre Ambitionen für die entscheidenden Spiele: Am kommenden Samstag geht es zum Verfolger Borussia Mönchengladbach, dann am folgenden Dienstag zum DFB-Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV, ehe die knifflige Heim-Aufgabe gegen den SC Freiburg folgt. Dort könnte im günstigsten Fall der Startplatz für die Königsklasse schon fix gemacht werden.
Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel war RB gegen die Wolfsburger gewarnt. So überraschte Rangnick nach dem Ausfall vom gelbgesperrten Kapitän Willi Orban mit zwei Dreierketten in der Defensive. Erstmals rückte Marcel Halstenberg aus der Viererkette eine Position nach vorne neben Kevin Kampl und Konrad Laimer. So beherrschten die Leipziger, die die Niedersachsen daheim im DFB-Pokal-Achtelfinale mit 1:0 besiegten, von Beginn an die Partie.
Auch die Führung war verdient. Nach einer abgewehrten Ecke setzte RB nach, Nordi Mukiele passte auf Kampl, der vor dem Strafraum nicht angegriffen wurde. Der Kapitän schlenzte den Ball mit dem linken Fuß ins lange Eck. Leipzig drückte weiter, Wolfsburg konnte sich kaum befreien. Als Laimer einen Konter der Gäste stoppte, ging alles blitzschnell: drei, vier Stationen, Flanke von Marcel Sabitzer, am langen Pfosten musste Werner den Ball entgegen der Torhüter-Laufrichtung nur einnicken.
Es war der vierte Treffer des Nationalstürmers in den letzten fünf Spielen, dazu kamen noch vier Vorlagen. Er wirkte in den letzten Wochen wie befreit. Liegt es an den klaren Zukunftsvorstellungen? In der Halbzeitpause äußerte sich erstmals nach langer Zeit wieder ein RB-Offizieller zum möglichen Wechsel. «Wir wollen bekanntermaßen mit ihm verlängern. Aber er hat uns signalisiert, dass er eher nicht verlängern möchte», sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei Sky. Der Kontrakt des 23-jährigen Werner läuft noch bis 30. Juni 2020. Zuletzt wurde immer wieder über einen Wechsel zum FC Bayern München spekuliert.
Werner konnte auch nach dem Halbzeit-Wechsel sofort wieder jubeln, stand aber bei seinem Treffer (46.) aus Nahdistanz im Abseits. Unterdessen stellte Gästetrainer Bruno Labbadia um, brachte für Renato Steffen mit Daniel Ginczek einen weiteren Stürmer. Dieser testete in der 52. Minute mit einem Seitfallzieher Gulacsi. Auf der Gegenseite verpasste Werner (70./85./87.) mehrmals sein 15. Saisontor. Immer wieder fand er im gut parierenden VfL-Keeper Pavao Pervan seinen Meister.
(dpa)