Rauball schließt hauptamtlichen DFB-Präsidenten nicht aus

Berlin – Für Interimspräsident Reinhard Rauball ist die Einführung eines hauptamtlichen DFB-Vorsitzenden nach dem Rücktritt von Reinhard Grindel kein Tabu.

«Es zeigt sich, dass es ganz schwierig ist, einen Verband wie den DFB mit einer Drittelmilliarde Umsatz so ehrenamtlich zu führen, wie das seit Jahr und Tag der Fall ist», sagte Rauball der ARD-Sportschau. Ein hauptamtlicher DFB-Präsident sei «eine Überlegung, die wir anstellen», sagte Rauball. Allerdings müsse der Deutsche Fußball-Bund die «steuerliche Seite in Betracht ziehen». Der Verband könnte womöglich seinen Status der Gemeinnützigkeit verlieren.

Grindel war am Dienstag von seinem Amt als DFB-Chef zurückgetreten. Er hatte nach diversen Vorwürfen die Konsequenz gezogen, da er ein wertvolles Uhren-Geschenk eines Funktionärskollegen aus der Ukraine angenommen hatte. In der Nachfolgediskussion zeichnet sich noch kein Favorit ab. Derzeit werden vielmehr grundlegende strukturelle Veränderungen im DFB gefordert.

Seit der Gründung im Jahr 1900 übt der DFB-Präsident ein Ehrenamt aus. Rauball, der als Ligapräsident den Profifußball vertritt, kommt selbst nicht als Grindel-Nachfolger infrage, da er mit 72 Jahren die Altersgrenze von 70 Jahren schon überschritten hat. Im Sommer gibt er seinen Posten bei der Deutschen Fußball Liga auf. Wie schon nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach im November 2015 führt Rauball den DFB bis zum Bundestag am 27. September mit gemeinsam mit seinem Stellvertreter-Kollegen Rainer Koch.


(dpa)

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