Whistler – Das wäre eine faustdicke Überraschung. Die deutschen Skeleton-Frauen dürfen bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Whistler auf einen Dreifach-Erfolg hoffen.
Vor den beiden abschließenden Läufen an diesem Freitag liegt Tina Hermann vom WSV Königssee in Führung. Die Weltmeisterin von 2016 pulverisierte am Donnerstag im ersten Lauf mit 53,17 Sekunden den neun Jahre alten Bahnrekord von Olympiasiegerin Amy Williams (53,68) aus Großbritannien. Hermann führt nach zwei Durchgängen mit 0,35 Sekunden vor der Olympia-Zweiten Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland.
Die Suhlerin Sophia Griebel, die bereits am vergangenen Sonntag Team-Weltmeisterin mit Deutschland wurde, liegt auf Rang drei. Sie hat 19 Hundertstelsekunden Vorsprung vor der viertplatzierten Anna Fernstädtova, die in Pyeongchang noch für Deutschland und nun für Tschechien startet.
«So kann es bleiben. Aber im zweiten Lauf hab ich ein bisschen gebibbert, dass war keine so gute Fahrt. Morgen muss ich nochmal hochkonzentriert bleiben», sagte Hermann und wollte über Gold kein Wort verlieren: «Darüber möchte ich jetzt noch nicht reden.» Mit jeweils 144 Stundenkilometern hatte sie mit Abstand auch den schnellsten Schlitten des kompletten Starterfeldes.
Titelverteidigerin Lölling bleibt weiter in Lauerposition. «Es war eine Steigerung gegenüber den Trainingsleistungen. Ich bin ganz zufrieden, auch wenn mir im zweiten Lauf noch einige Fehler passiert sind», sagte die Weltmeisterin von 2017.
Im ersten Lauf gab es gleich ein Favoritensterben. Weltcup- Gesamtsiegerin Elena Nikitina hatte schon nach Lauf eins 0,76 Sekunden Rückstand auf Hermann. Auch die hoch eingeschätzten Kanadierinnen Mirela Rahneva (12.) – immerhin zwei Weltcupsiege in diesem Winter – und Elisabeth Maier (10.) musste sich schon zur Halbzeit unter Tränen geschlagen geben. Europameisterin Janine Flock aus Österreich war nach dem ersten Lauf nur Neunte, verbesserte sich dann aber noch auf Rang sechs, hat aber unglaubliche 1,42 Sekunden Rückstand auf die führende Hermann.
(dpa)