Are – Nach den mental schwierigen Olympischen Winterspielen von Südkorea will Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin die aktuelle WM in Schweden mehr genießen.
Vor einem Jahr in Pyeongchang hatte sie das Gefühl, «als würde das Gewicht der ganzen Welt während der Spiele auf mir lasten», sagte sie in einem Interview dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Amerikanerin hatte 2018 Olympia-Gold im Riesenslalom geholt, den Sieg im Slalom aber verpasst. Danach erzählte sie, dass sie sich wegen der Anspannung sogar vor den Rennen übergeben hatte.
Die beste Alpin-Sportlerin der Gegenwart holte sich Hilfe von einer Psychologin. Bei der Weltmeisterschaft in Are gewann sie zum Auftakt den Super-G und ist Favoritin auf weiteres Gold in Riesenslalom und Slalom. «Ich habe viel darüber nachgedacht und denke, dass die Olympischen Spiele vor allem für die Fans und die Nationen sind. Es fühlt sich so an, dass die WM mehr für uns Athleten ist», sagte sie.
Die 23-Jährige kann in diesem Winter zudem den Gesamtweltcup sowie drei Einzelwertungen holen. «Nach der WM habe ich noch drei Ziele: Ich will den Gesamtweltcup, den Slalomweltcup und – das ist mein größtes Ziel – den Riesenslalomweltcup gewinnen», sagte sie.
Shiffrin wird zugetraut, den Weltcup-Siegrekord von Ingemar Stenmark (86) zu brechen. Das ist ein Ziel, das ihre Teamkollegin Lindsey Vonn verpassen wird, da sie nach der WM aufhört. Shiffrin steht bei 56 Erfolgen. «Allerdings denke ich nicht über irgendwelche Rekorde nach», sagte sie. «Mein bestes Skifahren zeigen – das motiviert mich. Natürlich bin ich dankbar, wenn ich gewinne, aber ich will immer besser fahren.»
(dpa)