Mainz – Nationalspieler Julian Brandt konnte besonders zufrieden sein mit dem dem 5:1 (4:1)-Sieg von Bayer Leverkusen beim FSV Mainz 05.
«Natürlich bin ich glücklich, wenn man zwei Vorlagen zu Toren geben sowie zwei Tore selbst machen und damit der Mannschaft helfen kann», sagte der 22 Jahre alte Spielmacher der Werkself, die nach dem Sieg erstmals wieder auf einen Europacup-Platz kletterte.
Zugleich vertrieben die Leverkusener am Freitagabend schnell die Tristesse nach dem Aus im DFB-Pokal drei Tage zuvor gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim (1:2). «Rückblickend auf das Pokalspiel war es ein befreiender Sieg und ich hoffe, dass es in Heidenheim ein einmaliger Ausrutscher war», meinte Brandt. Neben Wendell (5.), Kai Havertz (20.) und Karim Bellarabi (43.) steuerte er in der 30. und 64. Minute zwei Tore zum Erfolg vor 21.905 Zuschauern bei. Den Treffer für die Gastgeber zum zwischenzeitlichen 1:1 hatte Robin Quaison (9.) erzielt.
Trotz des klaren Halbzeit- und Endergebnisses hatten die Leverkusener nach den ersten 45 Minuten keineswegs das Gefühl, dass die Wiedergutmachung schon perfekt wäre. «Wir haben ein gutes Spiel gemacht, doch die erste Halbzeit war sehr offen», befand Bayer-Chefcoach Peter Bosz nach dem Abpfiff. «Mainz hätte ein, zwei Tore mehr machen können, wir vielleicht auch drei, vier mehr.» In der zweiten Hälfte brachten die Gäste die Führung aber professionell über die Zeit. «In der zweiten Halbzeit habe wir es sehr gut gemacht, den Ball laufen lassen und die Mainzer müde gespielt», meinte Brandt.
Die in närrisch-bunten Trikots im «Fastnacht-Heimspiel» aufgelaufenen Mainzer waren mit Dreier-Kette und eigenem Offensiv-Drang couragiert gegen die Bayer-Truppe ins Spiel gestartet – aber vielleicht auch zu leichtsinnig ins offene Messer gelaufen. «Wir haben einen sehr mutigen, offensiven Ansatz mit hohem Pressing gewählt», bestätigte 05-Coach Sandro Schwarz und übernahm dafür die Verantwortung: «Es war mein Plan.»
Nach zwei Niederlagen beim FC Augsburg (0:3) und gegen Bayer sowie einer Bilanz von 1:8 Toren sieht der Trainer seine Mainzer nicht in einer Krise. «Die Spiele muss man differenziert betrachten: Augsburg war komplett schlecht, gegen Leverkusen war es in der ersten Halbzeit ein offenes Spiel, das auch in die Gegenrichtung hätte kippen können», meinte er.
(dpa)