Antholz – Kein deutscher Biathlet war auf den schweren Strecken von Antholz so erfolgreich wie Simon Schempp. Doch der Uhinger kann seinen Teamkollegen diesmal nur aus der Ferne die Daumen drücken.
Der Massenstart-Weltmeister, der in Südtirol schon fünf Weltcuspsiege feierte, fehlt in Südtirol. Wegen Formschwäche trainiert der 30-Jährige zu Hause, nachdem er bereits die Heimrennen in Ruhpolding auslassen musste. «Kleiner Blick zurück auf einen grandiosen Tag in Antholz. Ich hoffe, ich bekomme diese Kraft und Energie bald wieder zurück!», schrieb der Olympia-Zweite im Massenstart auf seiner Facebook-Seite. Bei den folgenden Übersee-Weltcups in Kanada und den USA soll Schempp wieder dabei sein.
Energie hat der wieder ins Team zurückgekehrte Erik Lesser. Die vergangene Woche war er zu Hause geblieben, nachdem er Vater einer Tochter wurde. «Ich freue mich, wieder bei der Mannschaft zu sein. Aber ich bin ein bisschen hin und hergerissen. Letzte Woche musste ich schweren Herzens absagen. Aber ich habe superschöne Tage zu Hause verbracht», sagte der Thüringer vor dem Sprint am Freitag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Dort will er nun endlich die WM-Qualifikation unter Dach und Fach bringen. Dafür fehlt ihm eine Top-Acht Platzierung. Oder er muss zweimal unter die besten 15 laufen. Lessers beste Ergebnisse waren bisher zwei 17. Plätze. «Ich freue mich riesig auf Antholz und ich hoffe, dass ich gut vorbereitet bin», sagte Lesser.
Damit ruhen die Hoffnungen auf Weltmeister Benedikt Doll und Olympiasieger Arnd Peiffer. Das Team komplettieren Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Roman Rees. Favorit ist einmal mehr der neunfache Saisonsieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.
«In den drei Einzelrennen möchte ich wieder ordentlich Punkte sammeln», sagte Doll, der in Ruhpolding im Sprint Dritter geworden war. Auch Peiffer ist für die Rennen auf den mit 1600 Metern Höhe kräftemäßig anstrengenden Strecken motiviert. «Die Kulisse in Ruhpolding war unfassbar. Insgesamt haben wir uns mit den Podestplätzen von Benni und mit der Staffel gut präsentiert und man sieht, dass die Laufform bei allen passt. Und das ist eigentlich die Basis, um in den nächsten Weltcups und auch zur WM bestehen zu können», sagte der Harzer.
(dpa)