Berlin – Olympiasiegerin Laura Ludwig will mit dem früheren Hallen-Star Margareta Kozuch ein neues goldenes Beach-Duo bilden.
Nach dem Aus der «Golden Girls» durch den Rücktritt ihrer bisherigen sportlichen Partnerin Kira Walkenhorst wird Ludwig den Weg zur Heim-WM und zu Olympia 2020 mit der Ex-Nationalspielerin in Angriff nehmen.
«Maggie bringt alles mit, was man braucht. Sie ist unheimlich athletisch, hat eine wahnsinnige Ballkontrolle und ist ein echter Fighter», sagte Ludwig in einer Mitteilung ihres Managements. «Es ist auch für mich schwierig, den Gedanken zu akzeptieren, dass es nie wieder das Duo Ludwig-Walkenhorst im Beachvolleyball geben wird.» Zuvor hatten die «Bild» und auch die Deutsche Presse-Agentur über das neue Team berichtet.
Nach ihrer Babypause wollte Ludwig eigentlich im Februar im amerikanischen Fort Lauderdale ihr Comeback auf der Beach-Volleyball-Welttour feiern. Die Veranstaltung ist inzwischen abgesagt, nun wird das Turnier vom 24. bis 28. April im chinesischen Xiamen für das Debüt mit Kozuch angepeilt. Die beiden 32-Jährigen werden gemeinsam am Olympiastützpunkt in Hamburg trainieren und in den kommenden Monaten mehrfach ins Warme fliegen, um sich auch im Freien einspielen zu können.
«Ich sehe in der Zusammenarbeit mit diesem erfahrenen Team eine tolle Option für mich. Wir sind uns alle einig: Vollgas in Richtung WM 2019 und Olympische Spiele 2020», sagte Kozuch. Die Heim-Weltmeisterschaft in Hamburg beginnt Ende Juni dieses Jahres, 2020 stehen die Sommerspiele in Tokio auf dem Programm. In den vergangenen zwei Jahren hatte sie ein Team mit Karla Borger gebildet.
Die 28 Jahre alte Walkenhorst bestätigte am Montag nach anhaltenden körperlichen Problemen das Ende ihrer internationalen Laufbahn. «Ich würde nichts lieber tun, als mit Laura und meinem großartigen Team dort weitermachen, wo wir 2017 aufgehört haben», sagte Walkenhorst. Sie habe vielleicht die Warnsignale ihres Körpers «in den letzten Jahren zu sehr in den Hintergrund gedrängt, jedenfalls erlaubt mir mein Körper keinen Leistungssport mehr». Alles andere als ihrer Teamkollegin nahezulegen, sich eine andere Partnerin zu suchen, «mit der sie ihre Ziele erreichen kann, erschien mir unfair».
Der Deutsche Volleyball-Verband würdigte die Verdienste der Ausnahme-Blockspielerin. «Es war ein kurzer Schock. Aber es bringt relativ wenig, einen geschundenen Körper an die Leistungsgrenze zu bringen», sagte Niclas Hildebrand, Sportdirektor Beach im Deutschen Volleyball-Verband, der Deutschen Presse-Agentur. «Kira selbst tat es unglaublich leid, weil wir alle auf dieses Team gesetzt haben. Aber wir sind einfach nur dankbar und glücklich über ihre Karriere.»
Für Olympia in anderthalb Jahren peilt der DVV eine Medaille an und will ein weiteres Beach-Team unter die besten Fünf bringen. «Ob das noch realistische Ziele sind, muss man sehen», sagte Hildebrand. «Ich mache mir keine großen Sorgen, dass wir weiter an der Weltspitze schnuppern können. Es ist jetzt aber unsicherer.» Seit 2013 spielte Walkenhorst an der Seite der vier Jahre älteren Ludwig. Gemeinsam gewannen sie unter anderem 2016 an der Copacabana Olympiagold, wurden ein Jahr später Weltmeisterinnen und zweimal als Mannschaft des Jahres in Deutschland ausgezeichnet.
Blockspezialistin Kozuch hatte 2016 nach 336 Länderspielen ihre Hallen-Karriere beendet und wagte an der Seite von Borger den Neustart im Sand. Das Duo erarbeitete sich den Status als Nationalteam, auf der Welttour standen sie vergangenes Jahr in Ostrava als Dritte auf dem Treppchen und beendeten die Saison auf Rang drei der deutschen Rangliste. Schon 2017 liefen Ludwig und Kozuch im kroatischen Porec einmal gemeinsam auf und wurden Neunte. Schon damals musste Walkenhorst wegen Schulterprobleme passen.
(dpa)