Maranello – König, Held, Legende: Anlässlich von Michael Schumachers 50. Geburtstag hat die Formel 1 den deutschen Rekordweltmeister voller Anteilnahme und Hochachtung gewürdigt.
«50 Lebensjahre und ein Vermächtnis, das ewig währen wird», rühmte der fünfmalige Weltmeister Lewis Hamilton, der den Kerpener nach der Saison 2012 bei Mercedes ablöste. Als «größten Formel-1-Champion der Geschichte», pries ihn sein Vertrauter Jean Todt, der Schumachers Ferrari-Teamchef war und heute Präsident des Motorsport-Weltverbandes FIA ist. Für Damon Hill, Mitte der 90er WM-Rivale des Jubilars, ist Schumacher schlicht «außergewöhnlich».
Schumachers letzter Formel-1-Rennstall Mercedes würdigte ihn für seine Verdienste. «Als Fahrer hat Michael die Formel 1 mit seinem Auge fürs Detail und seinem technischen Verständnis zu einem völlig neuen Level geführt», sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Donnerstag. «Er hat alles mit großer Entschlossenheit getan, von den Debriefs (Nachbesprechungen) mit seinen Ingenieuren bis hin zum Fitness-Training. Und er war immer auf der Suche nach neuen Wegen, um seine Leistung auf der Strecke zu verbessern.»
Schumacher wurde siebenmal Weltmeister und gewann 91 Grand Prix. Nach elf Jahren bei Ferrari beendete der Kerpener Ende 2006 seine Karriere, gab von 2010 bis 2012 aber noch mal ein Comeback bei Mercedes. «Michael hatte einen enormen Einfluss auf die Formel 1», sagte Wolff über Schumacher, der 1990 in das Juniorprogramm von Mercedes aufgenommen wurde. «Er hat nicht nur einen unglaublichen Rekord aufgestellt – einen Rekord, der bis heute ungebrochen ist – sondern den Sport auch für immer verändert.»
Schumacher leistete in seinen drei Formel-1-Jahren beim heutigen Weltmeister-Rennstall Mercedes wichtige Aufbauarbeit. «Michael ist einer der Gründungsväter unseres Erfolgs in den vergangenen fünf Jahren», lobte Wolff. «Er hat eine entscheidende Rolle gespielt, als wir wieder in die Formel 1 eingestiegen sind, und ist eine der Personen, die das Fundament für unseren Erfolg in den Folgejahren gelegt haben.»
Schumacher lebt nach einem Ski-Unfall vor fünf Jahren und einem dabei erlittenen Schädel-Hirn-Trauma von der Öffentlichkeit abgeschirmt in seiner Schweizer Wahlheimat Gland am Genfer See. «Du bist schon immer eine wahre Inspiration für mich und die ganze Welt gewesen», sagte Hamilton. Schumachers letzter Ferrari-Teamkollege Felipe Massa beschrieb den Deutschen in einem Wort als «Held». Und für Flavio Briatore, der bei Schumachers ersten beiden WM-Titeln 1994 und 1995 sein Teamchef bei Benetton war, nannte ihn einen «König».
Von seinem 50. Geburtstag an ist auch eine Schumacher gewidmete Ausstellung in Maranello bei Modena zugänglich. Das Ferrari-Museum zeigt unter dem Titel «Michael 50» eine Rückschau auf seine Erfolge. «Schumacher hat einen besonderen Platz in Ferraris Geschichte», heißt es über den früheren Ferrari-Star.
(dpa)